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Die Pläne von Geschäftsführer Born für die Titans

Dresden - Die Dresden Titans streben eine professionellere Ausrichtung an, wobei Michael Born (56) als treibende Kraft agiert. Der ehemalige Geschäftsführer von Dynamo Dresden teilt seine Erfahrungen der ersten Monate in dieser neuen Sportart im Interview mit.

TAG24: Wie verliefen Ihre ersten drei Monate im Amt?

Born: Ich wurde sehr gut aufgenommen. Es ist ein Vergnügen, hier tätig zu sein, da der Basketball noch bodenständiger ist als der Fußball. Bei den Titans steht der Sport im Vordergrund.

TAG24: Was unterscheidet die Arbeit hier vom Fußballgeschäft?

Born: Der Professionalisierungsgrad im Fußball ist sicherlich höher. Dennoch sind wir auf einem guten Weg. Wir streben nach nachhaltigen Strukturen und Wachstum. Hier ist noch Optimierungspotential vorhanden. Die gute Performance der Spieler nach dem Aufstieg und der erfolgreiche Start in diese Saison geben uns aber Selbstvertrauen. Allerdings hinkt die Organisationsstruktur noch etwas hinter dem sportlichen Erfolg her.

TAG24: Müssen Sie sich erst noch in die Basketball-Welt einfinden?

Born: Vor etwa 30 Jahren habe ich einige Grundkurse an der Sporthochschule belegt und mir einige Spiele angeschaut. Das ist selbstverständlich nicht ausreichend. Glücklicherweise gibt es hier echte Experten wie Fabian Strauß, Rico Gottwald und viele andere, die mir mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Born war mehr als 25 Jahre in der Fußballbranche aktiv, unter anderem bei Dynamo Dresden

TAG24: Wie steht es wirtschaftlich um die Titans im Vergleich zu anderen Vereinen?

Born: Wir bemühen uns natürlich, unser Budget einzuhalten, es zu optimieren und neue Sponsoren zu gewinnen. Wir wünschen uns auch mehr Zuschauer. Dennoch ist es ein Vorteil, mit Thomas Bohn eine Supporter zu haben. Viele andere Orte sind jedoch auch gut aufgestellt. Dies zeigt sich beispielsweise bei den Artland Dragons in Quakenbrück, wo die Infrastruktur ausgezeichnet ist. Hier besteht auf unserer Seite Nachholbedarf.

TAG24: Welche Punkte haben Sie in den ersten drei Monaten adressiert?

Born: Nachdem ich mir ein umfangreiches Bild von der Situation gemacht hatte, lag der Fokus auf einer solide Budgetplanung. Darüber hinaus möchten wir unseren Zuschauern und Sponsoren ein besseres Erlebnis bieten. Wir wissen, dass die Margon Arena nicht optimal ist, aber wir tun unser Bestes, um sie zu optimieren und neuen Ideen einzubringen.

TAG24: Welche weiteren Schwerpunkte setzen Sie in Ihrer Arbeit?

Born: Ich habe viele Gespräche mit unseren Partnern geführt, was natürlich während der Saison weitergeführt wird - hoffentlich auch mit neuen Sponsoren. Alles, was mit Geschäftsangelegenheiten zu tun hat, gehört zu meinem Aufgabenbereich. Darüber hinaus sollen auch die Strukturen in der Geschäftsstelle optimiert werden.

TAG24: Können Sie auf Ihre früheren Erfahrungen zurückgreifen?

Born: Besonders in Hinblick auf die Lizenzierungsprozesse ist der Fußball sehr fortgeschritten, hiervon kann ich profitieren. Dennoch hat jede Sportart ihre Eigenheiten.

Perspektivisch ist die Margon Arena für die Dresden Titans zu klein

TAG24: Was sind Ihre ambitionierten Ziele für den Verein?

Born: Wir möchten den Verein auf nachhaltige Weise entwickeln und letztendlich in der BBL spielen. Es gibt hierfür bereits eine hervorragende Grundlage: 38 Mannschaften sind im Spielbetrieb registriert und es gibt fünf hauptamtliche Jugendtrainer.

TAG24: Dafür benötigen Sie allerdings auch eine erstligataugliche Infrastruktur...

Born: Wir sind uns bewusst, dass der komplette Ausbau der Margon Arena nicht zeitgemäß ist. Es wäre zu teuer und würde den BBL-Regularien nicht gerecht werden. Hier müssen wir gemeinsam mit der Stadt Lösungen finden. Schließlich wird zunehmend erkannt, dass die ursprüngliche Planung nicht zielführend ist.

TAG24: Wird das bei einem schnellen Aufstieg problematisch sein?

Born: Die Regelungen werden in zwei Jahren bindend sein. Wenn entsprechende Projekte ins Leben gerufen wurden, könnten Ausnahmen gemacht werden. Es wäre jedoch ratsam, jetzt schon aktiv zu werden, da diese Projekte nicht von heute auf morgen realisiert werden können.

TAG24: Ist Dresden bereits bereit für einen Erstliga-Basketballverein?

Born: Zwar sind wir derzeitig noch nicht soweit, doch die Chancen auf eine Entwicklung in diese Richtung sind groß. Abgesehen von Corona ist die Entwicklung der Zuschauer- und Mitgliederzahlen äußerst positiv.

TAG24: Hat der Weltmeistertitel des deutschen Teams einen Einfluss?

Born: Hierdurch kam es zu einem Aufschwung. Seitdem kamen 50 bis 60 neue Mitglieder hinzu. Unternehmen zeigen vermehrt Interesse und erkennen den Wert dieser Sportart. Sportlicher Erfolg ist jedoch unabdingbar. In dieser Hinsicht sind wir sehr gut aufgestellt!