Proteste gegen Ehrung eines Ex-NFL-Spielers nach Gewaltvorfall
In Baltimore, Maryland, steht eine kontroverse Ehrung bevor: Die Baltimore Ravens planen, ihren ehemaligen Running Back Ray Rice im Rahmen eines NFL-Spiels gegen die Miami Dolphins als "Legend of the Game" auszuzeichnen, trotz des Skandals aus dem Jahr 2014, als Rice sein Team und die NFL verlassen musste, nachdem er seine damalige Verlobte gewaltsam angegriffen hatte – ein Vorfall, der auf Video festgehalten und massiv verbreitet wurde.
Ray Rice, bis dahin ein gefeierter NFL-Star und Super-Bowl-Champion von 2013, verlor schlagartig seinen guten Ruf, als das Video öffentlich wurde, das ihn dabei zeigte, wie er im Alter von 27 Jahren seine Verlobte Janay Palmer im Fahrstuhl schlug, bis sie das Bewusstsein verlor. Obwohl die Ravens ihn daraufhin aus dem Team warfen und die NFL Rice auf unbestimmte Zeit suspendierte, erholte sich seine Karriere nicht, selbst nachdem die Suspendierung 2015 aufgehoben wurde.
Ray Rice und Janay Palmer: Eine Ehe trotz Widrigkeiten
Dennoch führte der Gewaltvorfall nicht zum Ende seiner Beziehung: Rice und Palmer, die bereits zum Zeitpunkt der Vorfälle verheiratet waren, blieben zusammen. Auch eine gerichtliche Verurteilung blieb aus, da Palmer nicht als Zeugin aussagte und die Anklage fallen gelassen wurde. Das Paar hat zwei Kinder und Rice setzt sich seitdem in seiner Rolle als Vorbild ein, indem er Kinder im American Football trainiert und seine Geschichte nutzt, um über häusliche Gewalt aufzuklären. Darüber hinaus spendete er über zwei Millionen Dollar an Kampagnen gegen häusliche Gewalt.
Ray Rice möchte mit positivem Wandel in Erinnerung bleiben
Rice reflektiert seine Vergangenheit als Lernprozess und sieht seine Zukunft in dem, was er heute ist. Er betont, sein Erbe solle nicht die häusliche Gewalt sein, sondern seine Besserung und sein Engagement gegen Gewalt. Der Entschluss der Ravens, ihn zu ehren, stieß trotz seiner positiven Bemühungen auf Kritik – unter anderem auch von NFL-Experten wie Mike Freeman, die bemängeln, die Entscheidung sei ohne Konsultation von Opferschutzverbänden gefällt worden.