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Nationalsportlehrer feiert sein Jubiläum: "Mach mit, mach's nach, mach's besser"

Der Sportlehrer der Nation begeht sein 60-jähriges Jubiläum mit der Mission, Kinder für Bewegung und Fitness zu begeistern. Gerhard Adolph, 86 Jahre alt, besser bekannt als "Adi" unter den Älteren, präsentierte von 1964 bis 1991 im DDR-Fernsehen 333 Folgen seiner Show "Mach mit, mach's nach, mach's besser" und erreichte damit Millionen von Zuschauern von Kairo bis Wladiwostok. Er besucht noch immer Schul- und Sportfeste, um Kindern und Großeltern Freude zu bereiten. Inzwischen haben sich einige Dinge gewandelt. Adi, bekannt für seinen stilvollen Trainingsanzug, errichtet Slalomstrecken in Turnhallen, etwa kürzlich in Reichenbach im Vogtland, wo die Kinder oft durch ihre älteren Lehrer bereits wissen, wer er ist. An zwölf Sonntagen jedes Jahres war es ein Muss, zwischen 10 und 11 Uhr vor dem Fernseher mitzufiebern – ein echtes Highlight.

Gerhard Adolph: Ein Meister der Motivation!

Das simple, doch begeisternde Konzept seiner Show: Zwei Teams von verschiedenen Schulen wetteiferten in Staffelläufen, die Disziplinen wie Schlängellauf, Purzelbäume, Ballwurf oder das Überwinden von Hindernissen beinhalteten. Adi’s Fähigkeit, auch das hinten liegende Team positiv zu motivieren, war unübertroffen. Ikonisch ist, wie er selbst gelegentlich ein bisschen ungeschickt agierte, damit es die Kinder besser machen konnten. Die Sieger hatten die Chance auf einen Wanderpokal des Nationalen Olympischen Komitees. Zu Beginn jeder Veranstaltung stimmt Adi die Erkennungsmelodie an, zu der die Kinder begeistert klatschen: Er betont, dass der natürliche Bewegungsdrang in jedem Kind vorhanden sei - es gehe darum, diesen zu wecken und einen entsprechenden Rahmen zu schaffen. "Es macht einfach Spaß!" betont Adi.

Adi heute: Besorgnis über Entwicklungen

Obwohl Adolph, geboren 1937 in Halle und ein ehemaliger Leichtathlet, noch immer von seiner Mission überzeugt ist, machen ihm die Unterschiede zwischen damals und heute Sorgen. Er stellt fest, dass seine Show perfekt zum sportlichen Ethos der DDR passte, wo Breitensport einen hohen Stellenwert hatte. "Über 20 spätere Olympiasieger und Weltmeister gingen aus meiner Sendung hervor", erinnert er sich. Doch heute scheinen die sportlichen Leistungen eher dem geringeren Niveau des Westens zu entsprechen, nicht zuletzt wegen einer gewissen Unbeholfenheit in grundlegenden Bewegungsabläufen bei Kindern.

"Sieger nicht mehr so wichtig!"

Angesichts dieser Entwicklung hat Adi seine Zielsetzung angepasst. Heute sei es wichtiger, sich gemeinsam zu bewegen und Begeisterung für Sport und Gemeinschaft zu entwickeln, als auf den Sieger zu achten. Jedes teilnehmende Kind erhält eine Urkunde. Beim Vogtlandbesuch war Adi besonders berührt, als Kinder eigene kleine Wettkämpfe organisierten, was für ihn ein Zeichen echter Begeisterung war. Neben seiner fortwährenden Präsenz bei Veranstaltungen wie dem Spreewald-Marathon bleibt Adi eine Inspirationsquelle. Mehr Informationen sind erhältlich unter: mach-mit-mit-adi.de.