Vogtland Arena in Klingenthal: Zwei Jahrzehnte im Kreise der Großen
Klingenthal – Der Herbst ist eingekehrt, der Winter steht vor der Tür. Damit rückt die Vogtland Arena in Klingenthal wieder ins Rampenlicht. Am letzten Oktoberwochenende findet das Finale des Sommer Grand Prix statt, und vom 12. bis 14. Dezember werden je zwei Weltcup-Events für Frauen und Männer ausgetragen – fast genau 20 Jahre nach der feierlichen Eröffnung der Anlage.
Am 21. Dezember 2005 wurde die Schanze damals offiziell eingeweiht. Kombinierer Björn Kircheisen (42) setzte mit einem Sprung auf 128 Meter die erste Weite im Schnee.
Er war zu dieser Zeit das Aushängeschild der Region und hatte bereits bei Olympischen Spielen sowie Weltmeisterschaften Silbermedaillen gewonnen. Zudem gehörte er zu den Hauptakteuren, die den Bau der Großschanze am Schwarzberg ermöglichten.
Als im Dezember 2002 das Projekt im Vogtlandkreistag noch einmal gefährdet war, zeigte Kircheisen ein fantastisches Wochenende: In Trondheim gelang ihm innerhalb von nur 48 Stunden der Gewinn von drei Weltcup-Wettkämpfen – ein Erfolg, der die Kreisräte überzeugte und die letzten finanziellen Hürden beseitigte.
Nur 14 Monate später stand die Vogtland Arena erstmals im Weltcup-Kalender der Skispringer. Am 7. Februar 2007 übernahm Klingenthal den Wettkampf von Harrachov. Über 20.000 Zuschauer verfolgten das Ereignis an diesem Mittwoch – bis heute die größte Besucherzahl in der Arena.
Damals begann auch die Karriere von Gregor Schlierenzauer zu glänzen. Der damals 17-jährige Österreicher gewann den Wettkampf – und siegte anschließend bei den vier darauffolgenden Springen während Sommer und Winter.
Mit dieser in nur zehn Tagen organisierten Veranstaltung kehrte Klingenthal zurück in den Kreis der bedeutendsten Wintersportorte. Seitdem fanden dort 86 internationale Wettkämpfe im Skispringen und der Nordischen Kombination statt – eine Bilanz, die nur wenige Austragungsorte vorweisen können.
Das Sommerskisprung-Finale hat seitdem einen festen Platz in Klingenthal. In diesem Jahr findet es jedoch erstmals nicht am Tag der Deutschen Einheit statt, sondern drei Wochen später. Die komplette Weltspitze wird vertreten sein.