Vierschanzentournee im Liveticker: Bundestrainer macht Scherz über Disqualifikation – „Falscher Kandidat“
Deutschland/Österreich – Nach den Feiertagen geht es direkt weiter mit der Vierschanzentournee! Wie gewohnt startete das renommierte Skisprung-Event mit dem Auftaktspringen in Oberstdorf – und Skispringen aus Deutschland kann sich gleich über den ersten Podestplatz freuen!
Felix Hoffmann verpasste zunächst knapp als Vierter das Podium beim klaren Sieg von Domen Prevc, rückte jedoch aufgrund der Disqualifikation des zweitplatzierten Slowenen Timi Zajc doch noch auf das Treppchen vor und durfte an der Siegerehrung teilnehmen.
Von den weiteren DSV-Adlern konnte lediglich Philipp Raimund eine beachtliche Leistung zeigen: Er erreichte den fünften Rang, während die anderen deutschen Springer wie Andreas Wellinger und Pius Paschke in Oberstdorf den Einzug in den zweiten Durchgang verpassten.
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Eigentlich hatte Bundestrainer Stefan Horngacher sich mit dem vierten Platz seines Athleten Felix Hoffmann abgefunden, als er während eines Interviews von der Disqualifikation Timi Zajcs erfuhr. Seine Reaktion sorgte für Heiterkeit.
Als der Österreicher hörte, dass der bis dato auf Rang zwei liegende Slowene wegen eines Anzugs, der um etwa drei Millimeter zu groß war, disqualifiziert wurde, entfuhr ihm spontan der Kommentar: „Das ist der Falsche!“ Hintergrund ist wohl die beeindruckende Überlegenheit von Zajcs Landsmann Domen Prevc, der sich in einem äußerst engen Feld bereits nach dem ersten Sprung deutlich abgesetzt hatte.
Bereits jetzt hat der 26-Jährige umgerechnet knapp zehn Meter Vorsprung auf den zweitplatzierten Österreicher Daniel Tschofenig, der wiederum knapp vor den deutschen Athleten liegt. Nach sechs Siegen in den letzten sieben Wettkämpfen ist kaum mit einem Leistungseinbruch bei Prevc zu rechnen.
Positive Nachrichten für Felix Hoffmann: Er rückt doch noch auf das Podium vor! Der zweitplatzierte Slowene Timi Zajc wurde disqualifiziert, so dass Hoffmann als ursprünglich Vierter nun den dritten Platz einnimmt.
Bei der Materialkontrolle fiel auf, dass der Anzug von Zajc minimal – nämlich drei Millimeter – zu groß war. Auch Philipp Raimund profitiert von der Disqualifikation und verbessert sich auf den fünften Rang.
Für Hoffmann ist es die erste Podestplatzierung bei der Vierschanzentournee in seiner Karriere. Der 28-Jährige erlebte in dieser Saison seinen großen Durchbruch, sprang kurz vor Beginn der Tournee erstmals aufs Treppchen und gehört seither zur erweiterten Weltspitze.
Nun markiert dieser Erfolg vor heimischer Kulisse seinen vorläufigen Karrierehöhepunkt.
Nur zwei deutsche Skispringer kamen überhaupt in den zweiten Durchgang, doch beide überzeugten: Beim Auftaktspringen der Vierschanzentournee erreichten Felix Hoffmann (132,5 und 136 Meter) als Vierter und Philipp Raimund (136 und 133 Meter) als Sechster die Top Ten.
Im Finale konnten sich beide noch verbessern, am Ende fehlten Hoffmann weniger als zwei Punkte zum Podest. Der überlegene Sieger Domen Prevc (141,5 und 140 Meter) sprang erneut in einer eigenen Liga, während sein Landsmann Timi Zajc und der Österreicher Daniel Tschofenig punktgleich den zweiten Platz belegten.
Mit einem Vorsprung von 17,5 Punkten in der Gesamtwertung liegt Prevc momentan deutlich vorne, doch Hoffmann und Raimund haben weiterhin Chancen auf das Gesamtpodium.
Was sich in den vergangenen Wochen schon abzeichnete, setzt sich in Oberstdorf fort: Abgesehen von Philipp Raimund und Felix Hoffmann können die DSV-Adler derzeit nicht mithalten. Nur diese beiden Deutschen schafften beim Auftakt den Einzug in den zweiten Durchgang.
Und das mit starken Leistungen: Hoffmann erreichte mit 132,5 Metern den sechsten Rang, Raimund (136 Meter) folgte als Siebter unmittelbar dahinter.
Den ersten kleinen Aufreger aus deutscher Sicht gab es früh, als Pius Paschke sein Duell gegen Robin Pedersen aus Norwegen äußerst knapp verlor. Danach musste auch Andreas Wellinger eine deutliche Niederlage gegen Hoffmann hinnehmen. Dass Constantin Schmid gegen den Japaner Ryoyu Kobayashi und Luca Roth gegen den Österreicher Jan Hörl ebenfalls klar unterlagen, war zu erwarten, denn keiner der Vier hatte eine realistische Chance, als Lucky Loser in die nächste Runde einzuziehen.
An der Spitze dominierte der Slowene Domen Prevc (141,5 Meter) das Geschehen, während Hörl und sein Teamkollege Jonas Schuster die Plätze zwei und drei belegten.
Die Vierschanzentournee unterscheidet sich traditionell von den übrigen Weltcup-Events: Die 50 qualifizierten Athleten treten nicht einzeln, sondern in direkten Duellen gegeneinander an, um sich für die zweite Runde zu qualifizieren. Die fünf besten unterlegenen Athleten (Lucky Loser) ergänzen das 30-köpfige Finale.
Für die deutschen Skispringer, die sich in der Qualifikation von Oberstdorf nicht besonders gut präsentierten, heißt das: Ihre Gegner beim Auftakt sind äußerst starke Konkurrenten. So trifft Constantin Schmid (44. in der Qualifikation) auf den Weltranglisten-Zweiten Ryoyu Kobayashi (7.) aus Japan, Luca Roth (46.) bekommt es mit dem Österreicher Jan Hörl (5.) zu tun. Zudem kommt es zum deutsch-deutschen Duell zwischen Andreas Wellinger (39.) und Felix Hoffmann (12.).
Der Zweitplatzierte in der Qualifikation, Philipp Raimund, misst sich mit Junshiro Kobayashi (49.), während Pius Paschke (21.) auf den Norweger Robin Pedersen (30.) trifft.
Eine herbe Enttäuschung für Karl Geiger! Der fünffache deutsche Weltmeister findet derzeit keine Konstanz und scheitert bereits in der Qualifikation auf seiner heimischen Schanze in Oberstdorf.
Beim Sieg des Slowenen Domen Prevc (139,5 Meter) schaffte Geiger nur 106,5 Meter und belegte den 53. Rang – damit verpasste er die Teilnahme am Auftaktspringen am Montag (16.30 Uhr), da nur die besten 50 Starter zugelassen sind.
Neben Geiger schieden auch Ben Bayer (52.) und Max Unglaube (60.) aus der nationalen Auswahl in der Qualifikation aus, die übrigen deutschen Athleten qualifizierten sich hingegen für den ersten von vier Wettkämpfen der Tournee.
Als bester DSV-Adler landete Philipp Raimund mit 132,5 Metern auf Rang zwei, auch Felix Hoffmann schaffte als Zwölfter den Sprung unter die Top 15. Anschließend reihten sich Pius Paschke (21.), Andreas Wellinger (39.), Constantin Schmid (44.) und Luca Roth (46.) ein, wodurch es zum deutschen Duell zwischen Hoffmann und Wellinger kommt.
Wie gewohnt beginnt die Vierschanzentournee am 28. Dezember mit den Qualifikationen für das erste Springen in Oberstdorf. Nach Stationen in Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck findet der große Abschluss am 6. Januar in Bischofshofen statt.
Die Termine im Überblick: