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Sechs Monate ans Bett gefesselt! Skispringer offenbart Leidensweg nach schrecklichem Unfall

Oslo, Norwegen - Kurz nach dem Weihnachtsfest 2023 ereilte den norwegischen Skispringer Sondre Ringen (27) beim Continental Cup in Engelberg ein schwerer Unfall. Anfangs signalisierte er Entwarnung, jedoch entwickelte sich sein Zustand zu einer langwierigen Tortur. Nun spricht der Norweger erstmals öffentlich darüber, wie sehr ihn der Unfall tatsächlich beeinträchtigt hat.

"Ich hatte keine Ahnung, wie gravierend die Situation wirklich war", gestand Ringen gegenüber dem norwegischen NRK.

Nach seinem Sturz, an den er sich überhaupt nicht erinnern kann, wurde er in ein Krankenhaus in Luzern eingeliefert. Dort stellte man nicht nur Gesichtsverletzungen fest, sondern diagnostizierte auch eine Gehirnerschütterung sowie drei Gehirnblutungen.

Die Folgen waren gravierender als zunächst angenommen: Aufgrund anhaltender, pulsierender Kopfschmerzen beim Gehen war Ringen gezwungen, den Großteil des Jahres bettlägerig zu verbringen.

"Bis in den Juni hinein war ich praktisch ans Bett gebunden", enthüllte der 27-Jährige. "Es fühlt sich an, als würde man extrem betrunken aufwachen, mit nichts außer heftigen Kopfschmerzen."

"Es war deprimierend und eintönig. Aber das ist eben der Umgang mit Gehirnblutungen und -erschütterungen. Man kann einfach nichts machen", fügte Ringen hinzu. Erst im Juni, also ein halbes Jahr später, konnte er erste kleine Spaziergänge unternehmen.

Sondre Ringen strebt nach einem normalen Leben und der Rückkehr zum Skispringen

Derzeit konzentriert er sich darauf, den Alltag wieder zu meistern und möchte gerne wieder seiner Arbeit nachgehen. Neben seiner Karriere als Skispringer ist Ringen auch als IT-Berater tätig.

"Man fühlt sich zu nichts mehr in der Lage. Das ist ein sehr frustrierendes Gefühl. Ich möchte mich nützlich fühlen. Aber in den letzten neun Monaten hatte ich nicht das Gefühl, nützlich zu sein", beschrieb er die herausfordernde Zeit.

Die vollständige Genesung von seinen Kopf- und Nackenschmerzen kann noch Jahre in Anspruch nehmen. Die Befürchtung, möglicherweise nie wieder ein normales Leben zu führen, belastet ihn schwer.

Trotz alledem ist es sein Ziel, wieder auf die Sprungschanze zurückzukehren.

Ob er jemals wieder auf Wettkampfniveau springen kann, bleibt ungewiss. Dennoch ist der schicksalhafte Sprung in Engelberg für ihn nicht der Endpunkt: "Nein, darüber werde ich erst entscheiden, wenn ich wieder auf den Skiern stehe. Sicher ist, dass ich wieder springen werde, und dann sehen wir weiter."