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Skispringerin Selina Freitag möchte in dieser Saison „vor allem Spaß haben“

Lillehammer – Nach einer herausragenden Vorsaison, in der Selina Freitag (24) vom WSC Oberwiesenthal (Erzgebirge) den Gesamtweltcup als Zweite beendete, drei WM-Medaillen gewann und elf Podestplätze im Weltcup erreichte, will sie mit den neuen Herausforderungen wachsen – und endlich ihren ersten Weltcupsieg feiern. Am Freitag startet die Olympia-Saison in Lillehammer.

Den Auftakt bildet das Mixed-Team-Wettbewerb von der Großschanze, eine Disziplin, für die sie früher besondere Vorstellungen hatte.

„Eigentlich wollte ich immer gemeinsam mit meinem Bruder dort springen, doch Richard musste seine Karriere früher beenden – danke, Richard“, erzählt sie.

Ihr älterer Bruder Richard Freitag feierte bis 2022 acht Einzelweltcupsiege und erreichte mit der Mannschaft bedeutende Erfolge, darunter olympisches Silber bei den Spielen 2018 in Pyeongchang sowie zweimal WM-Gold.

Als zweitbeste Athletin der vergangenen Saison gilt sie bei den Olympischen Spielen in Mailand – die Sprungwettkämpfe finden in Predazzo statt – aktuell als eine der vielversprechendsten deutschen Medaillenkandidatinnen und könnte somit durchaus in die Fußstapfen ihres Bruders treten.

Doch wirklich nachahmen möchte sie ihn nicht: „Ich bin immer meinen eigenen Weg gegangen“, betont die 24-Jährige. Dieser Weg führte im letzten Winter steil nach oben.

Während der gesamten Weltcup-Saison 2024/25 verpasste sie nur einmal die Top Ten. Ein Sieg fehlte ihr jedoch noch, denn die Slowenin Nika Prevc war stets einen Hauch besser. „Ich war in einem Flow“, beschreibt Freitag ihre Form.

Die große Hoffnung besteht darin, dass sich dieser automatische Ablauf auch auf den Olympischen Winter übertragen lässt.

„Mein Ziel für diese Saison ist vor allem, wieder so viel Spaß zu haben. Das steht für mich an erster Stelle. Und vielleicht schaffe ich es diesmal auch, ganz oben zu stehen“, sagt sie. „Ich möchte mir selbst sagen können: Ich darf Fehler machen, den Kopf ausschalten und mich auf meinen Körper verlassen.“