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Deutscher Skispringer zieht sich spektakulär von WM-Teilnahme zurück – die Ursache ist erstaunlich

Planica (Slowenien) – Wenn Skispringer auf dem Bakken Platz nehmen und vor ihrem Sprung in den Abgrund blicken, kann Höhenangst schnell zum gefährlichen Begleiter werden. Normalerweise mangelt es den Sportlern an Schwindel, da sie sonst diesen Sport nicht ausüben könnten – doch einer beweist das Gegenteil: DSV-Adler Philipp Raimund (24).

Bei der Skiflug-Weltmeisterschaft in Planica sagte er tatsächlich seine Teilnahme an der Qualifikation des gigantischen Riesenbakens, der rund 240 Meter in die Höhe ragt, aufgrund von Höhenangst ab.

Der gebürtige Göppinger steht zu seiner für ihn bedeutenden Entscheidung und erklärt offen die Hintergründe.

"Wie einige von euch vielleicht wissen, leide ich unter Höhenangst. Meistens gelingt es mir, diese in den Griff zu bekommen, und beim Skispringen stellt sie normalerweise kein Problem dar. Doch gelegentlich, vor allem beim Skifliegen, reagiert mein Körper unkontrollierbar", schrieb er auf Instagram.

Er erläuterte, dass in solchen Momenten die Kontrolle verloren geht und er etwa eineinhalb Sekunden lang lediglich sich selbst wahrnimmt, während er sich in der Umklammerung einer überwältigenden Angst befindet.

Auch wenn 95 Prozent seiner Sprünge in geordneten Bahnen verlaufen, stellt das Skifliegen mit den gewaltigen Höhen der Schanzen eine ganz andere Herausforderung dar.

"Wenn es um Planica geht, will ich nicht das Risiko eingehen, die Kontrolle zu verlieren und nicht mehr zu wissen, ob ich noch der Kapitän bin oder überhaupt noch reagieren kann", so Raimund weiter.

Sein Plan sei es, in den ersten drei Tagen zunächst alles genau zu beobachten, ein Gefühl für die Situation zu entwickeln und daraus zu lernen. "Vielleicht gelingt es mir dann, am Sonntag zu fliegen", fügte der 24-Jährige hinzu.

Am Sonntag wird das letzte Einzelwettbewerbsevent der WM ausgetragen, woraufhin die Saison endet. Dies gilt bereits jetzt für die Norweger Marius Lindvik (26) und Johann André Forfang (29), die nach einem Anzugbetrug aus Trondheim suspendiert wurden.

Auch der Norweger Isak Andreas Langmo (20) musste vom Flug in Planica ausgesetzt werden, da ein Fehler am Anzug dazu führte, dass er nicht in die Wertung aufgenommen wurde.

In diesem Fall handelte es sich jedoch nicht um Betrug, sondern schlichtweg um einen zu großzügig geschnittenen Anzug.