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Zu knapp bemessen! Skisprung-Weltmeisterin nach Qualifikationssieg überraschend disqualifiziert

Wisla (Polen) – Ein bitteres Aus für Nika Prevc (20) nach einem vielversprechenden Beginn des Weltcup-Wochenendes in Wisla! Seit dem Anzug-Skandal bei den norwegischen Herren wird im Skispringen strikt auf die Einhaltung der Materialvorschriften geachtet – zum Nachteil der slowenischen Doppel-Weltmeisterin, die nach ihrem Sieg in der Qualifikation von der Konkurrenz ausgeschlossen wurde.

Der Weltcup in Wisla hatte für Prevc eigentlich optimal begonnen: Sie gewann die Qualifikation am Donnerstag auf der Großschanze mit einem Sprung auf 119 Meter.

Doch am frühen Abend des selben Tages durfte die 20-Jährige nicht am Wettkampf teilnehmen, da sie disqualifiziert wurde! Bei der Kontrolle stellte man fest, dass ihre Skier einen Zentimeter zu lang für ihr Körpergewicht waren – oder anders ausgedrückt: Die Slowenin brachte für ihre siegreichen Ski etwa 100 Gramm zu wenig Gewicht auf die Waage.

Mit diesem Problem ist die erfolgreiche Athletin nicht allein: Auch die Chinesin Wang Liangyao (22) musste wegen zu langer Ski disqualifiziert werden.

Für den Verstoß gegen die Materialvorschriften erhielt Prevc die Gelbe Karte. Nach dem im Sommer eingeführten Karten-System führt ein zweiter Verstoß zu einer Roten Karte, die eine Sperre für ein Springen zur Folge hat. In diesem Fall darf das betroffene Land keinen Ersatzspringer nachmelden.

Die Disqualifikation kommt für Prevc, die aus einer renommierten Skispringer-Familie stammt – ihre Brüder Peter (33), Cene (29) und Domen (26) erzielten bei den Männern große Erfolge – äußerst ungünstig. Gerade hatte sie ihre Form zurückgewonnen, die ihr in den letzten zwei Jahren den Gesamtweltcup sowie zwei WM-Titel eingebracht hatte.

Stattdessen profitierte die Norwegerin Anna Odine Strøm (27), die ihren vierten Weltcup-Erfolg feierte; die beste Deutsche, Selina Freitag (24), erreichte Platz sechs.

Am kommenden Freitag kann Prevc jedoch beim zweiten Wettbewerb in Wisla wieder an den Start gehen – und wird diesmal sicherlich besonders auf die Einhaltung der Skilängen achten.