Skandal um Betrug bei der Ski-WM: Welche goldenen Konsequenzen drohen Deutschland?
Trondheim (Norwegen) – So unwahrscheinlich es klingen mag, doch ist es nicht ausgeschlossen: Die Verbände aus Polen, Österreich und Slowenien fordern angesichts des Skandal-Anscheins im Skiwettbewerb die Aberkennung sämtlicher norwegischer Sprungergebnisse im Skispringen und in der Nordischen Kombination – was auch für Deutschland von Bedeutung sein könnte.
Und zwar in einem goldwerten Sinn: Sollte sich dies bestätigen, bekäme das Mixed-Team der Kombinierer rund um Jenny Nowak (22, SC Sohland) nachträglich Gold, während sie auch im Einzel um Silber ankäme – nachdem Gyda Westvold Hansen (22) vor Ida Marie Hagen (24) triumphierte.
Vinzenz Geiger (27, Oberstdorf) könnte sich als vierfacher Weltmeister sehen. Sein Teamsieg im Mixed steht fest, und es bestünden ebenso Chancen für den Gewinn im Mixed sowie in den beiden Einzelwettbewerben, in denen er jeweils den dritten Platz belegte. Dabei setzte er sich einmal gegen Jarl Magnus Riiber (27) durch, der wiederum Jens Luraas Oftebro (24) sowie bei einer zweiten Gelegenheit auch Jörgen Graabak (33) überwand.
Bemerkenswert ist, dass Graabak im Teamwettbewerb disqualifiziert wurde, da seine Bindung nicht den Regularien entsprach.
Auch im Skispringen könnten sich die Konsequenzen bemerkbar machen. Marius Lindvik (26) gewann auf der Normalschanze vor Andreas Wellinger (29, Ruhpolding), wodurch der Bayer eventuell nachrücken und den erstplatzierten Titel erringen könnte.
In zwei Teamwettkämpfen würde Deutschland infolgedessen nachträglich Bronze ergattern: Während Norwegen bei den Mixed- und Herrenteamsiege triumphierte und Deutschland jeweils den vierten Rang belegte, könnten die Frauen sogar auf Silber kommen, da auch hier der Gastgeber den ersten Platz belegte.