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Vierschanzentournee: DSV-Legende äußert heikle Vermutung

Oberstdorf – Die Vierschanzentournee steht kurz vor dem Start, und obwohl die Österreicher in dieser Saison bislang nicht so dominant auftreten wie in den vergangenen Jahren, zählen sie wie gewohnt zu den Favoriten des traditionsreichen Wettbewerbs. Die deutsche Skisprung-Ikone Sven Hannawald (51) hegt sogar eine brisante Vermutung.

Der erste Athlet, der jemals alle vier Springen der Tournee gewinnen konnte, hält es für denkbar, dass die ÖSV-Adler ihre Kontrahenten derzeit absichtlich in falscher Sicherheit wiegen.

„Aufgrund meiner langjährigen Erfahrung würde ich ein taktisches Kalkül dahinter nicht ausschließen“, mutmaßte Hannawald im Interview mit der Krone: „Vor allem, weil ich gesehen habe, dass sie bereits Wettkämpfe hatten, in denen sie wirklich überzeugt haben und sich an den Gegebenheiten der Schanzen oder anderen Rahmenbedingungen kaum etwas verändert hat.“

Natürlich sei es möglich, dass andere Athleten momentan besser mit den Bedingungen zurechtkommen und Österreich noch an seinen Schwierigkeiten arbeiten müsse: „Das glaube ich allerdings nicht.“

Schon in der Vergangenheit habe es eine Saison gegeben, in der bei Österreich im Vorfeld scheinbar nichts rund lief, der Tourneesieg am Ende dennoch an die Alpenrepublik ging. Ein ähnliches Szenario hält Hannawald auch diesmal für vorstellbar: „Dieses Team ist so clever aufgestellt, dass es bestimmte Stärken im Vorfeld bewusst verbirgt.“

Im Unterschied zu den Österreichern, für die Daniel Tschofenig (23) in der vergangenen Saison den Tourneesieg sicherte, wartet das deutsche Skisprungteam seit Hannawalds Erfolg im Jahr 2002 auf einen Gesamtsieg.

Sein Eindruck ist, dass sich daran in dieser Saison wohl nichts ändern wird, wie der 51-Jährige vermutet.

Sein klarer Favorit in diesem Jahr ist „mit Abstand“ der Führende im Gesamtweltcup, Domen Prevc (26), so Hannawald.

Als stärksten Herausforderer sieht der Deutsche den Japaner Ryoyu Kobayashi (29), der die Vierschanzentournee bereits dreimal für sich entscheiden konnte. Mit den Österreichern müsse man sowieso immer rechnen.

Über die deutschen Athleten äußerte sich der Team-Olympiasieger von 2002 weniger optimistisch. „Felix Hoffmann und Philipp Raimund bringen die Grundlagen mit. Vielleicht gelingt ihnen eine Überraschung“, gab Hannawald nur vorsichtig Hoffnung auf einen schwarz-rot-goldenen Erfolg.