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Erste Maßnahmen im Betrugsskandal: Norwegische Skispringer vorübergehend disqualifiziert

Oslo (Norwegen) – Zwar wird bestritten, von dem Betrugsfall Kenntnis gehabt zu haben, jedoch setzt die FIS nun klare Schritte: Im Fall der Manipulationen an den Anzügen der norwegischen Skispringer während der Weltmeisterschaft wurden zwei Sportler zunächst suspendiert.

Sowohl Marius Lindvik (26), der zuvor auf der Normalschanze als Weltmeister triumphierte – obwohl ihm seine Silbermedaille von der Großschanze im Zuge des Betrugs anhängig gemacht wurde – als auch Johann André Forfang (29), der ebenfalls mit einem manipulierten Anzug aufgefallen ist, stehen aktuell unter vorläufigem Disqualifikationsbefehl im Rahmen der laufenden Ermittlungen.

Die beiden Athleten hatten ursprünglich vom norwegischen Verband für das am Donnerstag beginnende Raw Air nominiert werden sollen, können dort nun jedoch nicht antreten.

Zudem wurden drei Mitglieder des norwegischen Teams vorläufig suspendiert, sodass sie keine offiziellen Funktionen mehr ausführen dürfen.

Bereits zuvor waren der Nationaltrainer Magnus Brevig (41), sein Co-Trainer Thomas Lobben (41) und Servicemitarbeiter Adrian Livelten durch den norwegischen Verband aus dem aktiven Dienst gestellt worden.

Manipulationsvorwürfe bei der Ski-WM: FIS zieht alle norwegischen Sprunganzüge ein

"Die Lage ist in höchstem Maße beunruhigend und enttäuschend", kommentierte FIS-Generalsekretär Michel Vion in einer Mitteilung des Weltverbands.

"Seit dem vergangenen Wochenende arbeiten das unabhängige Ethik- und Compliance-Büro der FIS sowie die FIS-Verwaltung unermüdlich daran, rasch eine umfassende und detaillierte Untersuchung zu realisieren, bei der Fairness und ein korrektes Verfahren höchste Priorität besitzen."

In diesem Zusammenhang hat die FIS am Dienstag sämtliche Anzüge, die von den norwegischen Athleten bei der WM in Trondheim genutzt wurden, in Beschlag genommen – und dies nicht nur für die Skispringer, sondern auch für die Teilnehmer der Nordischen Kombination, sowohl bei Männern als auch bei Frauen.

Ob dabei jedoch auch noch nachträgliche Manipulationen, eventuell mehr als eine Woche nach den Wettbewerben, aufgedeckt werden können, bleibt fraglich.