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Im Olympia-Winter gestrichen: Droht das endgültige Aus für den renommierten Skisprung-Wettbewerb?

Norwegen – Gilt das nun als das endgültige Ende für einen der prestigeträchtigsten Wettbewerbe im Skispringen? Die Raw Air wird in der Olympia-Saison 2026 nicht stattfinden. Ob das Event danach noch einmal ausgetragen wird, steht derzeit noch in den Sternen.

Ursprünglich war die Raw Air in den Entwürfen für die Saison 2025/26 noch eingeplant, doch im offiziellen Kalender fehlt die norwegische Antwort auf die Vierschanzentournee nun vollständig.

Der Renndirektor des Skiverbands FIS, Sandro Pertile (56), bestätigte das Aus des Wettbewerbs: „Im Jahr 2026 wird es keine Raw Air geben. Unser Ziel ist es, die Anzahl der Veranstaltungen zu reduzieren, um deren Attraktivität und Wert zu steigern“, erklärte der Italiener gegenüber dem Portal skijumping.pl.

Von den geplanten Wettkämpfen wurde das Springen in Trondheim gestrichen, während Oslo und Vikersund als reguläre Stationen für den Weltcup bestehen bleiben – allerdings ohne Gesamtrangliste.

„Wir sind überzeugt, dass die Wettbewerbe sowohl in Oslo als auch in Vikersund an Reiz gewinnen können“, so Pertile. Gerade in Vikersund ist dies dringend notwendig: Der Austragungsort mit der weltweit größten Flugschanze verzeichnete im vergangenen Winter erhebliche finanzielle Verluste.

Seit dem Start im Jahr 2017 ist die Raw Air, deren Besonderheit darin besteht, dass auch die Qualifikationssprüngen in die Gesamtwertung einfließen, fester Bestandteil des Weltcup-Kalenders. Zahlreiche prominente Athleten wie Stefan Kraft (32), Ryoyu Kobayashi (28) und zuletzt Andreas Wellinger (29) konnten sich hier bereits als Sieger feiern lassen. Darüber hinaus lockt das Event mit einem großzügigen Preisgeld.

Immer wieder kam es jedoch zu Problemen bei der Durchführung: Die Corona-Pandemie, Umbauarbeiten und weitere Herausforderungen führten dazu, dass kaum eine Austragung wie ursprünglich geplant ablaufen konnte.

Ob die Raw Air nach der Olympiasaison wieder zurückkehren wird, ließ Pertile offen. „Wir arbeiten eng mit dem norwegischen Skiverband zusammen, um wie schon vor einigen Jahren attraktive Wettbewerbe anbieten zu können“, so der 56-Jährige.

Damit bleibt Andreas Wellinger zumindest ein weiteres Jahr amtierender Raw-Air-Champion – und vielleicht sogar der letzte seiner Art.