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Auch Österreich im Visier des Betrugs? Neue explosive Aufnahmen im Skisprung-Skandal aufgetaucht

Oslo (Norwegen) – Mitten im Betrugsskandal um die norwegischen Skispringer ist plötzlich neues Filmmaterial aufgetaucht – diesmal steht jedoch Österreich im Zentrum der Aufmerksamkeit! Ein polnischer Reporter bringt Bilder aus dem Aufwärmbereich der WM in Trondheim an die Öffentlichkeit; dort ist das Fotografieren und Filmen eigentlich streng untersagt.

Der Skandal nahm vor etwa einer Woche Fahrt auf, als sport.pl ein heimlich aufgenommenes Video veröffentlichte, das zeigt, wie in der Nacht vor dem Wettbewerb an den Anzügen der Norweger manipuliert wurde.

Nur wenige Tage später präsentierte derselbe Reporter und Skisprung-Spezialist Jakub Balcerski erneut brisantes Bildmaterial von der WM, welches ihm von einer anonymen Quelle zugespielt worden sein soll.

Die Aufnahmen zeigen die österreichischen Skispringer in ihrer Wettkampfausrüstung – allerdings kurz vor einem WM-Sprung und heimlich im Aufwärmbereich fixiert. Gemäß den FIS-Vorschriften ist das Betreten bzw. Filmen in diesem Bereich streng verboten, zumal der Zutritt ausschließlich wenigen Personen gestattet ist.

Balcerski hebt in dem Material von Österreich drei besondere Merkmale hervor: Zum einen fallen die ungewöhnlich großen Handschuhe auf, zum anderen zeigt sich, dass das Anzugmaterial außergewöhnlich steif ist und schließlich entspricht der Zustand der Schuhe nicht mehr dem Originalzustand des Herstellers, da hier Veränderungen vorgenommen worden zu sein scheinen.

Skispringen: Verbotenes Bildmaterial aus dem Aufwärmbereich der WM enthüllt

FIS intensiviert Ermittlungen gegen Norwegen

Dennoch betonte Balcerski, dass diese Befunde noch keinen endgültigen Beweis für Betrug oder Manipulation darstellen. Die Bilder könnten jedoch darauf hindeuten, dass auch die österreichischen Anzüge nicht den festgelegten Vorschriften entsprechen.

Mit der Veröffentlichung des Materials soll Materialkontrolleur Christian Kathol dazu angeregt werden, bei der Überprüfung des österreichischen Equipments besondere Aufmerksamkeit auf die genannten Auffälligkeiten zu legen.

Die bisherigen Informationen wurden der FIS bereits vorgelegt, allerdings reagierte Generalsekretär Michel Vion bislang lediglich mit dem Hinweis, die Ermittler ihre Arbeit tun zu lassen.

Seit Beginn der Untersuchungen hat die FIS zumindest zwei Maßnahmen ergriffen: Erstens wurden die fünf Norweger, deren Beteiligung am Betrug als eindeutig gilt, vorläufig suspendiert. Zweitens wurde für die kommenden Wettkämpfe ein neues Regelwerk eingeführt, wonach jedem Sportler nur ein einziger Anzug zur Verfügung steht, der erst kurz vor dem Springen ausgehändigt wird.