Trainer zieht Konsequenzen: Deutscher Skisprung-Weltmeister fliegt aus dem Team

Klingenthal – Obwohl Karl Geiger (32) bereits fünfmaliger Weltmeister ist und eine Silber- sowie zwei Bronzemedaillen bei Olympischen Winterspielen vorweisen kann, bringt ihm das aktuell wenig: Der erfahrene Skispringer wurde vorläufig aus dem Weltcup-Kader gestrichen.

Wegen bislang enttäuschender Resultate in dieser Saison wird der Routinier am kommenden Wochenende in Klingenthal nicht im Einsatz sein, wie der Deutsche Skiverband (DSV) am Mittwoch bekanntgab.

Für Geiger rückt Luca Roth (25) ins Team nach. Olympiasieger Andreas Wellinger (30) hat hingegen erneut knapp eine Pause vermieden und erhält in Sachsen weiterhin eine Chance.

Bundestrainer Stefan Horngacher erklärte auf der Instagram-Seite der Skisprung-Abteilung: „Andreas Wellinger, der nicht so weit entfernt von seiner Bestform ist, wie es die Ergebnisse vermuten lassen, absolvierte in den letzten Tagen weitere Trainingseinheiten in der Ramsau mit Trainer Andreas Mitter. Andi freut sich darauf, in Klingenthal an den Start zu gehen, wo er bereits eindrucksvolle Sprünge zeigen konnte.“

Zur Nicht-Nominierung seines Teamkollegen sagte der Coach: „Karl Geiger wird in Klingenthal nicht starten. Er wird die kommenden Tage nutzen, um zusammen mit Trainer Max Mechler an seiner Technik zu arbeiten.“

Nur noch drei Wochen bis zur Vierschanzentournee und zwei Monate vor den Wettkämpfen in Mailand und Cortina sind die deutschen Adler aktuell stark ausgebremst.

Insbesondere Geiger hinkt seiner Form deutlich hinterher. In dieser Saison konnte er bislang erst zweimal Weltcup-Punkte sammeln. Bei der letzten Station in Wisla (Polen) scheiterte er sogar in der Qualifikation – als 56. und 54. verpasste er den Hauptwettbewerb.

Auch Andreas Wellinger sucht seine Topform vergeblich, konnte zwar schon einen siebten Platz erreichen, blieb aber in Wisla hinter den Erwartungen zurück und verpasste dort zweimal den Einzug in den zweiten Durchgang.

Positiv hervorzuheben sind jedoch die Leistungen der anderen Teammitglieder: Philipp Raimund (25) stand bereits dreimal auf dem Podium und gewann zudem den Sommer-Grand-Prix. Felix Hoffmann (28) landet häufig unter den besten zehn und feierte ebenfalls einen dritten Platz in Lillehammer.

Es bleibt spannend, ob Wellinger in Klingenthal das in ihn gesetzte Vertrauen rechtfertigen kann und wie Luca Roth seine Chance nutzen wird.