Der Abschied eines Champions: Olympiasieger beendet wegen Traurigkeit seine Laufbahn
Oslo, Norwegen - Sechs Jahre zuvor erreichte er mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft und der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen den Zenit seiner Karriere. Jetzt hängt Daniel Andre Tande (30) seine Skispringer-Stiefel an den Nagel. Der Grund für das Ende seiner beeindruckenden Laufbahn ist ein trauriges Ereignis.
Im Jahr 2021 erlitt er bei einem Wettkampf in Planica, Slowenien, einen furchtbaren Sturz. Am 25. März verlor er die Kontrolle über seine Sprunghaltung direkt nach dem Absprung, stürzte schwer und blieb regungslos am Boden liegen. Die Bilder seines bewusstlosen Körpers, der den Hang hinunterrutschte, waren erschütternd.
Seitdem hat Tande die psychischen Folgen dieses Unfalls nicht überwinden können. In einem emotionalen Video, in dem er am Mittwoch seinen Abschied ankündigte, sagte er: "Nach langem Überlegen musste ich einsehen, dass mir das Springen mehr Angst als Freude bereitet. Ich habe immer gesagt, dass es Zeit ist, Lebewohl zu sagen, wenn es soweit ist."
Das Abschiedsvideo, das auf Instagram geteilt wurde, zeigt ihn am Fuße des berühmten Holmenkollen, während er mit sichtlicher emotionaler Belastung von den anhaltenden Auswirkungen seines Sturzes spricht.
Kurz nach seinem Sturz in Slowenien wurde er notfallmedizinisch behandelt, beatmet und per Hubschrauber in ein Krankenhaus in Ljubljana geflogen. Aufgrund zunehmenden Hirndrucks wurde er in ein künstliches Koma versetzt.
Seit seinem furchtbaren Unfall war die Angst ein ständiger Begleiter für Daniel Andre Tande
Er erwachte nach fünf Tagen, hatte sich jedoch auch das Schlüsselbein gebrochen. Beeindruckenderweise nahm er nur fünf Monate nach dem Unfall wieder am Training teil und qualifizierte sich für die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking, wo er im Einzel den 31. Platz belegte und mit dem Team Vierter wurde.
Trotz eines Weltcup-Sieges am Holmenkollen im März 2022 blieb die Angst ein konstanter Begleiter in Tandes Sprüngen. Er feierte insgesamt acht Weltcup-Siege im Einzel und dreizehn mit dem Team. Bei der berühmten Vierschanzentournee erreichte er 2017 den dritten Platz.
"Es gab viele Höhepunkte in meiner Karriere, vom ersten Wettbewerb als Kind bis zum Einzelgold bei der WM in Oberstdorf. Ich bin gespannt, was die Zukunft für mich bereithält", äußerte Tande.
Der Skisprung verliert mit ihm einen seiner größten Stars.