Generationenwechsel im Skisport: Steht dieser Olympiasieger vor dem Aus im Weltcup?
Die Schweiz erlebt möglicherweise bald einen Generationenwechsel: Simon Ammann, der vierfache Olympiasieger, Weltcup-Gesamtsieger im Skispringen und Skiflug-Weltmeister, ist auch mit 43 Jahren noch voller Tatendrang. Dennoch könnte bald die Zeit für eine Wachablösung gekommen sein.
Könnte dies die letzte Weltcup-Saison für Simon Ammann werden? Der einstige Hoffnungsträger der Schweiz könnte sich gezwungenermaßen im Ruhestand wiederfinden.
Aufgrund ausbleibender Leistungen musste Ammann im August im weniger prestigeträchtigen Fis Cup antreten, wo er nicht über einen Platz außerhalb der Top 20 hinauskam.
Er gab an, Schwierigkeiten beim Wechsel von Fischer zu Slatnar gehabt zu haben, betont jedoch seine zwischenzeitliche Verbesserung. Auch die Probleme bei der Anlaufposition seien behoben. Fraglich bleibt, ob das für einen der begehrten Startplätze beim Weltcup-Beginn Ende November ausreicht.
Derweil drängen Schweizer Nachwuchstalente ins Rampenlicht: Felix Trunz (18) erzielte beim Weltcup in Rasnov, Rumänien, einen bemerkenswerten fünften Platz.
Juri Kesseli (19) konnte bei den Schweizer Meisterschaften Ammann hinter sich lassen und Bronze gewinnen. Gregor Deschwanden (33) und Kilian Peier (29) haben nach einer starken Saisonvorbereitung ihre Startplätze fast sicher.
Simon Ammann kämpft um Form, während der junge Felix Trunz beeindruckt
Martin Künzle (44), der Schweizer Trainer, legt die Situation dar: "Wenn ein junger Athlet genauso gut springt wie Simon, bevorzugen wir den Nachwuchs."
Ammann muss also seine Leistung steigern. Letzte Saison endete er auf dem enttäuschenden 52. Platz, und sein letztes Springen unter den Top 10 liegt bereits seit Januar 2021 zurück.
"Simon muss die Möglichkeit bekommen, in die zweite Runde zu kommen. Einen Athleten seines Alters nur für Erfahrungswerte mitzunehmen, kommt nicht in Frage.", erklärt der Trainer weiter.
Dennoch hält Künzle die Tür für Veränderungen im Weltcup-Team offen, sollte jemand nicht performen.
Ammann zeigt sich kämpferisch: "Ich spüre den Druck der jüngeren Konkurrenz. Es ist einerseits herausfordernder, sich durchzusetzen, doch andererseits gibt uns das einen positiven Schub innerhalb der Gruppe, was motivierend wirkt."
Den Gedanken an ein selbstgewähltes Karriereende hatte der erfolgreichste Schweizer Wintersportler und Olympiasieger bereits im Frühjahr verworfen.