Anzug-Skandal nicht vergessen: Skisprung-Idol kritisiert norwegischen Verband scharf
Polen/Norwegen – Der Anzug-Skandal bei der Weltmeisterschaft im März sorgt weiterhin für Aufruhr im Skisprung-Umfeld. Mittlerweile zeichnen sich strenge Sanktionen für die involvierten Sportler ab – sehr zum Ärgernis des norwegischen Verbandes. Doch Schanzen-Legende Adam Małysz (47) zeigt kein Verständnis für deren Einwände.
Kurzzusammenfassung
KI-generierte Übersicht des Berichts
„Es wäre besser, etwas Reue zu zeigen, anstatt weiterhin zu provozieren“, äußerte der Präsident des polnischen Skiverbandes im Gespräch mit „sport.pl“.
Zuvor hatten die Norweger das Einleiten eines Verfahrens gegen die Skispringer Marius Lindvik (27) und Johann André Forfang (30) als „Fehlentscheidung“ bezeichnet. Zwar räumte der Verband den Betrug ein, betonte aber, dass nur wenige Eingeweihte davon wussten. Die Athleten selbst sollen demnach nicht involviert gewesen sein.
„Sie fühlen sich wahrscheinlich durch die gesamte Situation benachteiligt, doch das halte ich für falsch“, kommentierte Małysz. „Es steht fest, dass sie betrogen haben, daher sollten sie ihr Fehlverhalten eingestehen.“
Dem Vierschanzentournee-Gewinner von 2001 zufolge sollten die Norweger stattdessen ihre sportliche Leistung in den Vordergrund stellen, um ihre Reputation wiederherzustellen. Die scharfen Äußerungen würden nur den Verdacht weiter verstärken.
Seit Bekanntwerden des Vorfalls zeigten Forfang und Lindvik in mehreren Interviews keinerlei Anzeichen von Schuldgefühlen, im Gegenteil. Zuletzt kritisierte Ersterer die polnischen Kritiker offen. Beim Sommer-Grand-Prix in Wisła treten die beiden an diesem Wochenende nicht an, obwohl ihre Sperre noch nicht endgültig beschlossen ist.
„Vielleicht haben sie Angst?“, vermutete der 47-Jährige. „Sie behaupten, von den Manipulationen, wegen denen sie gesperrt wurden, nichts gewusst zu haben.“
Allerdings hätten bereits mehrere Teamkollegen in Trondheim betont, dass das „eigentlich unmöglich“ sei, erklärte der Pole weiter. „Denn die Anzüge werden bei kleinsten Veränderungen genau geprüft und kontrolliert“, so der ehemalige Skispringer.
„Außerdem hat keiner der aktuell aktiven Athleten jemals ein Wort der Entschuldigung von den beiden gehört“, kritisierte Małysz scharf.