Im Landtag wird debattiert: Kommt die Tour de France nach Sachsen?
Dresden/Leipzig – Plant man, die Tour de France in fünf Jahren für einen kurzen Abstecher in den Freistaat zu holen? Die Fraktion der Grünen im Landtag ist davon überzeugt, dass dies notwendig ist.
Sachsen hat sich als Sportregion bewährt. Das zeigte Leipzig eindrucksvoll in diesem Jahr mit der Fußball-Europameisterschaft 2024 sowie dem Internationalen Deutschen Turnfest in Kombination mit den Turn-Europameisterschaften.
Nun soll also die Tour de France folgen! Seit vielen Jahrzehnten vergeben die Veranstalter den Auftakt der Tour, den sogenannten Grand Départ, an attraktive Orte – auch außerhalb Frankreichs. Beispiele sind Amsterdam (1954), Westberlin (1987) oder Florenz (2024).
Am vergangenen Freitag stand im Sächsischen Landtag die Idee eines Tourstarts in Sachsen zur Diskussion. Valentin Lippmann (34, Grüne) betonte, dass der Tourismus dadurch erheblich profitieren würde.
„Nach vorsichtigen Schätzungen generiert jeder investierte Euro das Drei- bis Neunfache an direkten Einnahmen für den Tourismus und die Gastronomie.“
Wolf-Dietrich Rost (72, CDU) lobte die „große internationale Aufmerksamkeit“, die dieses Event mit sich bringt. Albrecht Pallas (45, SPD) appellierte daran, die örtlichen Vereine einzubinden, während Nam Duy Nguyen (29, Linke) das Ereignis als „ein Fest mit Blick in die Zukunft“ beschrieb. Selbst von der AfD gab es viel Anerkennung für den Antrag.
Sportminister Amin Schuster (64, CDU) äußerte: „Wir werden ein außergewöhnlicher Gastgeber sein.“ Sachsen könne etwa über diplomatische Beziehungen oder polizeiliche Unterstützung helfen, das Event müsse sich jedoch eigenständig tragen.
Das Konzept sieht vor, den Tourstart im Jahr 2030 anlässlich des 40. Jahrestags der Friedlichen Revolution nach Sachsen zu holen. Dabei sollen auch Sachsen-Anhalt, Thüringen, die französische Partnerregion Okzitanien sowie französische Partnerstädte einbezogen werden.
Bereits Unterstützung erhielt das Vorhaben von Ministerpräsident Michael Kretschmer (50, CDU) und dem German Cycling, dem Bund Deutscher Radfahrer.
Auch Stephan Meyer (44), Präsident des Landestourismusverbands, zeigt sich sehr zuversichtlich: „Gelingt das, könnte Sachsen als Gastgeberregion enorm profitieren“, erklärte er gegenüber TAG24. Der Landtag stimmte nahezu geschlossen für die Initiative – lediglich das BSW enthielt sich.
Eine weitere Initiative strebt sogar eine olympische Zukunft für Sachsen an. Leipzig bewirbt sich als Juniorpartner neben Berlin für die Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Spiele 2040. Also: Mögen die Spiele beginnen!