Junge Gewalttäter von Erzgebirge Aue wegen Racheaktionen zu Haftstrafen verurteilt
Dresden – Gezielt griffen sie Anhänger rivalisierender Fußballclubs an. Am Donnerstag fällte die Staatsschutzkammer des Landgerichts Dresden das Urteil gegen die Gruppe „Starke Jugend“, die mit brutalen Übergriffen die „Dominanz“ des FC Erzgebirge Aue durchsetzen wollte.
Die Anklagepunkte umfassten unter anderem die Bildung einer kriminellen Vereinigung, schweren Raub sowie gefährliche Körperverletzung.
Die „Starke Jugend“ fungierte ab 2022 als aktiver Ultra-Nachwuchs des Drittligisten. Die Männer betrieben intensives Krafttraining und trafen sich in einem extra gemieteten Apartment. Anschließend suchten sie gezielt Anhänger „feindlicher“ Vereine auf, attackierten sie körperlich und raubten Fan-Schals oder Trikots.
Oft wurde auch „Rache“ geübt, wenn Aufkleber der Veilchenblauen von Straßenlaternen entfernt worden waren. Laut Anklage kam es in Zwickau sogar zu einem Angriff, bei dem ein Opfer mit einem Klappstuhl geschlagen wurde. Mehrere Opfer erlitten Verletzungen wie Nasenbeinbrüche, Zahnverlust und mussten in Krankenhäusern behandelt werden.
Im Sommer 2023 konnte die Polizei die „Starke Jugend“ zerschlagen, im Mai 2024 begann am zuständigen Landgericht Dresden der Prozess gegen fünf Tatverdächtige.
Unter ihnen befand sich Paul B. (24), der als Anführer der Gruppe galt. Er legte ein Geständnis ab und unterstützte die Ermittlungen. Dennoch wurde er zu einer Haftstrafe von drei Jahren verurteilt. Ein weiterer Täter (25) erhielt eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren und neun Monaten. Die übrigen drei Männer (19, 20 und 24 Jahre alt) kamen mit Bewährungsstrafen davon.