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Jens Lehmann vor Gericht: Ex-Nationaltorhüter wegen zerstörtem Dachbalken mit Kettensäge beschuldigt

Im Amtsgericht Starnberg hat sich Jens Lehmann, der ehemalige Torwart der deutschen Fußballnationalmannschaft, aufgrund eines ungewöhnlichen Zwists mit dem Nachbarn zu verantworten. Im Rahmen des Prozessbeginns am vergangenen Freitag trat der 54-Jährige in dunklem Anzug und blauer Krawatte auf und schloss seine Augen, als die Anklage verlesen wurde. Ihm wird zur Last gelegt, im Sommer des letzten Jahres in einem Nachbarschaftskonflikt, der bereits Jahre andauert, einen Dachbalken in der Garage des Nachbarn mittels Kettensäge bearbeitet zu haben. Des Weiteren behauptet die Anklage, Lehmann habe die Sicht auf den See durch die Garage blockiert und zudem ein Kabel einer Überwachungskamera durchtrennt. Die Anklagepunkte umfassen Hausfriedensbruch sowie Sachbeschädigung, für die Verhandlung sind zwei Tage vorgesehen. Lehmanns Anwalt Christoph Rückel verweigerte eine Stellungnahme vor Prozessbeginn, kündigte jedoch eine entsprechende Erklärung im Gerichtsaal an.

Lehmann bezeichnet sich als Opfer und thematisiert Rufmord bei Gericht

Im Gerichtsverfahren thematisierte Lehmann die ihm unterstellten falschen Verdächtigungen und prägte den Begriff des Rufmords. "Ich bin einfach mal reingegangen, um zu schauen, was er da eigentlich macht", so Lehmann während der Verhandlung. Er stellte die Frage nach dem Schlimmeren: Mord oder Rufmord. Lehmann führte an, eine Kettensäge geführt zu haben, um die Hecke auf Wunsch des Nachbarn zurückzuschneiden, was den Vorwurf des Hausfriedensbruchs seiner Meinung nach entkräftet. Trotz Filmaufnahmen von ihm mit laufender Kettensäge konnte oder wollte er sich nicht erinnern, warum diese an den Holzbalken angesetzt wurde – das sei ihm nicht mehr bewusst.