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"Tiefes Bedauern": Hauptangeklagter gibt Böller-Explosion während Bundesliga-Match zu, 14 Personen verletzt

Augsburg - Ein Vorfall, der deutschlandweit Aufmerksamkeit erregte: Zu Beginn des Strafprozesses hat der Angeklagte die Tat in einer Stellungnahme zugegeben. „Ich hatte nie die Absicht, jemandem Schaden zuzufügen, insbesondere keine Kinder", äußerte der 28-Jährige bei seiner Verhandlung am Landgericht Augsburg und betonte zuvor: "Es tut mir von Herzen leid." Der Vorwurf gegen den Mann umfasst die Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion sowie gefährliche Körperverletzung. Während des Spiels zwischen dem FC Augsburg und der TSG Hoffenheim (Endstand 1:1) warf der aus Göppingen stammende Angeklagte einen Böller vom Gästebereich in Richtung Spielfeld, was am 11. November letzten Jahres zur Verletzung von 14 Personen führte, darunter fünf Kinder mit überwiegend Knalltraumata und Schocks. Weiterhin erlitt ein 14-Jähriger eine Fleischwunde durch umherfliegende Fragmente, was eine zeitweilige Unterbrechung des Spiels erforderlich machte. Der als "Mamba-Böller" bekannte Sprengkörper, der laut Ermittlern weit gefährlicher als normale Silvesterkracher ist, führte zur raschen Ermittlung und Festnahme des 28-Jährigen, der nun Untersuchungshaft sitzt und dem mehrjährige Haftstrafen drohen könnten.

Gerichtsprozess in Augsburg: Mitangeklagte nehmen Abstand von der Böller-Aktion

Im Zuge des Prozesses müssen sich auch drei mutmaßliche Komplizen wegen Beihilfe verantworten. Einer der Mitschuldigen legte über seinen Anwalt eine Erklärung vor, er habe die Gefährlichkeit des Böllers unterschätzt. Ein weiterer Angeklagter äußerte sich selbst und gab an, nicht damit gerechnet zu haben, dass der Hauptangeklagte den Böller tatsächlich zünden würde, woraufhin er sich von der Tat distanzierte und sich bei den Opfern entschuldigte. Während anfänglich vier Verhandlungstage angesetzt waren, bleibt offen, ob es nach dem Gerichtstermin am Montag zu weiteren Verhandlungen kommen wird. Interessanterweise führt mit dem Vorsitzenden Richter Christoph Kern der ehrenamtliche Präsident des Bayerischen Fußball-Verbands (BFV) den Vorsitz.