"Harry Potter"-Schöpferin empört: Skandal bei Olympia sorgt für Aufsehen!
Paris - Nur 46 Sekunden dauerte der Boxkampf der Italienerin Angela Carini (25) gegen die Algerierin Imane Khelif (25), bevor Carini aufgab, was zu einer der leidenschaftlichsten Debatten der Olympischen Spiele führte. Das Netz entbrannte daraufhin in Diskussionen, wobei sich sogar Berühmtheiten und Politiker mit heftigen Kommentaren beteiligten.
Das Match wurde als "Schande" bezeichnet und das Großereignis in Paris sei nun "durch die harte Ungerechtigkeit, die Carini erlebte, beschattet", äußerte sich "Harry Potter"-Autorin J.K. Rowling (59) auf X.
"Einer jungen Boxerin wurde genommen, was sie sich durch Arbeit und Training erarbeitet hatte, weil sie es zugelassen hat, dass ein Mann gegen sie antrat", fügte die britische Autorin erbost hinzu.
Dies überrascht kaum. Die Autorin hat bereits in der Vergangenheit mit transphoben Kommentaren für Kontroversen gesorgt. Auch Italiens Premierministerin Giorgia Meloni (47), ihr Stellvertreter Matteo Salvini (51) und der Sportminister Andrea Abodi (64) äußerten sich ähnlich.
Ihr Ärger basiert auf einem Vorfall während der Box-WM 2023 in Neu-Delhi. Dort wurde Khelif von der International Boxing Association (IBA) ausgeschlossen, nachdem ein DNA-Test das Vorhandensein des männlichen Chromosomenpaars "XY" bei ihr zeigte.
Viele Anhänger auf sozialen Netzwerken hatten im Vorfeld die "ungerechte" Paarung kritisiert und die 25-Jährige irrtümlich als Transfrau bezeichnet.
Imane Khelif entspricht den Anforderungen des IOC
Nach dem Kampfabbruch verweigerte Carini unter Tränen Khelif den Handschlag. "Für mich ist das keine Niederlage. Wenn ich fühle, dass etwas nicht stimmt, bedeutet das nicht, dass ich aufgebe", erklärte die Italienerin später. "Sie hat mich getroffen und ich dachte nur: Genug, das ist das Ende."
Die Angelegenheit ist allerdings kompliziert, da Khelif die geschlechtsspezifischen Kriterien des IOC erfüllt und zudem nicht als Transfrau gilt.
Sie wurde in Algerien als Mädchen groß und ihr Vater verbot ihr zunächst das Boxen, weil es nicht angemessen für eine Frau sei, wie sie in einem UNICEF-Interview berichtete. Es ist wahrscheinlich, dass die 25-Jährige eine Variante der Geschlechtsentwicklung hat, da XY-Chromosomen nicht notwendigerweise zur Entwicklung männlicher Geschlechtsorgane führen.
Einem Bericht der University of Pittsburgh zufolge tritt dies bei 6,4 von 100.000 Frauen auf. Obwohl damit erhöhte Testosteronwerte einhergehen können, blieb die Boxerin in den letzten zwölf Monaten immer unter den vom IOC geforderten Grenzwerten.
Zudem kann die DNA-Prüfung der IBA durchaus angezweifelt werden, da das IOC die angewandte Methode in einer offiziellen Stellungnahme als "willkürlich" und das Verfahren als "nicht korrekt" kritisierte.
Es ist schwierig zu beurteilen, ob die Algerierin dennoch genetische Wettbewerbsvorteile hat. Allerdings dominiert Khelif ihre Gegnerinnen nicht systematisch. Ihr größter Erfolg war bisher eine Silbermedaille bei den Weltmeisterschaften 2022.