Olympiasiegerin im Skilanglauf gerät in Streit mit Weltverband: „Mein Land liegt immer richtig“
Russland – Am Dienstag entschied der Internationale Skiverband (FIS), dass russische Sportler nicht an den Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand und Cortina d’Ampezzo teilnehmen dürfen. Die 24-jährige Skilangläuferin Veronika Stepanova äußerte sich daraufhin mit deutlichen Worten zu dieser Entscheidung und bestätigte damit laut einer Funktionärin der FIS die bestehenden Zweifel eindrucksvoll.
„Ganz klar: Wladimir Putin ist mein Präsident und mein Land hat immer Recht“, erklärte die Athletin im Interview mit dem schwedischen Sender „SVT“.
„Wenn genau das der Grund ist, warum mir irgendeine anonyme, fragwürdige Gruppe den Start bei internationalen Wettkämpfen verweigert, dann bin ich bereit, diesen Preis zu zahlen“, ergänzte die Goldmedaillengewinnerin von Peking.
Stepanova warf der FIS vor, Sportlern aufgrund ihrer politischen Überzeugungen Steine in den Weg zu legen. „Was als Nächstes kommt, ist wohl, dass Israelis und Amerikaner, die Trump unterstützen, ausgeschlossen werden – denn genau darauf basiert euer System: Andersdenkende zu blockieren“, kritisierte die Junioren-Weltmeisterin von 2021.
Die junge Russin wurde bei den Spielen 2022 weltweit bekannt, als sie nach dem Staffelsieg auf die Anschuldigung eines schwedischen Reporters, unerlaubtes Ski-Wachs verwendet zu haben, humorvoll entgegnete: „Warum suchst du nicht in meiner Unterhose? Vielleicht habe ich ja dort einen Motor versteckt.“
Kurze Zeit später untersagte die FIS russischen Wintersportlern aufgrund des Angriffskrieges gegen die Ukraine die Teilnahme an internationalen Wettbewerben.
Die schwedische FIS-Vertreterin Karin Mattsson äußerte sich gegenüber SVT zu den Äußerungen der Skilangläuferin und betonte, dass es beispielsweise einen Unterschied zwischen dem Krieg in der Ukraine und dem Konflikt in Israel und Gaza gebe.
„Putin und Lukaschenko haben den Sport über Jahre hinweg politisch instrumentalisiert“, erklärte Mattsson. „Stepanova ist mit ihrer Ausdrucksweise ein treffendes Beispiel dafür – und genau deshalb wird dieser Krieg auf diese Weise behandelt.“