Unglaubliche Wende für deutsche Leichtathletin kurz vor dem Ziel
Paris (Frankreich) - Ein dramatischer Moment für Olivia Gürth (22) bei den Olympischen Spielen in Paris, als sie im Vorlauf der 300 Meter Hindernis als Dritte ins Ziel zu laufen schien. Doch es sollte anders kommen. Ein Hundertstel entschied am Ende gegen sie.
Gerade nach den letzten Hindernissen sah es für die Athletin aus Deutschland gut aus. Die Zeit stimmte, und es sah so aus, als würde sie sich einen Platz im Finale sichern.
Offenbar war sie sich dessen zu sicher, trotz der knappen Abstände.
Anstatt am Ende noch einmal alles zu geben und sich für ein mögliches Fotofinish nach vorne zu lehnen, jubelte sie bereits und hob leicht die Arme.
Nachdem sie das Ziel erreicht und gejubelt hatte, wendete sich das Blatt jedoch. Elizabeth Bird aus Großbritannien (29) und Norah Jeruto aus Kasachstan (28) hatten sie noch überholt. Gürth wurde letztlich Sechste und verpasste das Finale um ein Hundertstel.
Der deutsche Fernsehexperte und ehemalige Zehnkampf-Star Frank Busemann (49) zeigte sich schockiert: "Hätte ich das als Athlet durchmachen müssen, wäre ich durchgedreht, hätte das Mikrofon angeknabbert und wäre handgreiflich geworden," äußerte er.
Olivia Gürth zeigt sich trotz Ausscheidens gelassen
Die ausgeschiedene Gürth blieb dennoch gelassen.
"Ich hatte keinen richtigen Überblick mehr. Es war ein Sprint bis zum Schluss. Eine persönliche Bestzeit habe ich immerhin erzielt. Nächstes Mal ist das Hundertstel auf meiner Seite," sagte sie in der ARD.
Glücklicherweise schafften es Gesa-Felicitas Krause (32) und Lea Meyer (26) ins Finale, was besonders für Krause, die vor einem Jahr Mutter wurde, bemerkenswert ist. Sie erreicht damit ihr viertes olympisches Finale über 300 Meter Hindernis nach London 2012, Rio 2016 und Tokio 2021.
Trotz einer Blut-Schramme am Knie holte sie auf der Zielgeraden noch drei Läuferinnen ein und erzielte sogar ihre Saisonbestleistung.
Das Finale findet am Dienstag um 21.14 Uhr statt.