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Das Olympische Rennen verwandelt sich in eine Farce: Mehr Teilnehmerinnen gedopt als nicht

Jahre nach den Olympischen Spielen findet eine Neuzuteilung der Medaillen statt, da Dopingfälle die ursprünglichen Platzierungen ungültig machen. Dies trifft besonders auf das 1500-Meter-Frauenrennen von London 2012 zu, was die Situation zur Farce macht.

Die ehemalige russische Mittelstreckenläuferin Tatjana Tomaschowa, 49, verliert ihre Silbermedaille im 1500-Meter-Lauf, wie vom Internationalen Sportgerichtshof CAS am Dienstag verkündet wurde.

Wegen verschiedener Dopingvergehen wird Tomaschowa für zehn Jahre gesperrt und alle ihre Ergebnisse zwischen dem 21. Juni 2012 und dem 3. Januar 2015 werden annulliert. Dies schließt das Rennen in London ein, weswegen sie ihre Silbermedaille zurückgeben muss.

Interessanterweise erreichte Tomaschowa 2012 ursprünglich nur den vierten Platz, knapp hinter den Medaillenrängen.

Allerdings wurden sowohl die ursprüngliche Siegerin Asli Çakir Alptekin als auch die zunächst zweitplatzierte Gamze Bulut, beide aus der Türkei, später des Dopings überführt und disqualifiziert, wodurch Tomaschowa nachträglich auf den Silberrang vorrückte.

Nun wird sie ebenfalls nicht mehr in der Ergebnisliste geführt, wie auch sieben weitere Läuferinnen. Dem gegenüber stehen sieben Athletinnen, die das Ziel erreichten und bei denen bisher kein Doping nachgewiesen wurde.

Es gibt zudem drei weitere Läuferinnen, die wegen Dopings disqualifiziert wurden und das Finale nicht erreichten.

Tatjana Tomaschowa muss Silber zurückgeben - nicht ihre erste Sperre

Durch Tomaschowas Disqualifikation erhalten nun Abeba Aregawi aus Äthiopien die Silber- und Shannon Rowbury aus den USA die Bronzemedaille.

Die Dopingenthüllungen um die Weltmeisterin von 2003 und 2005 waren kaum eine Überraschung, da sie bereits 2008 für zwei Jahre gesperrt wurde, nachdem sie und einige Teamkolleginnen bei einem Dopingtest Fremdurin eingereicht hatten.

2021 wurden in den Nachkontrollen der Proben von 2012 Anabolika im Blut Tomaschowas entdeckt, was zu ihrer aktuellen Sperre führte. Ungeachtet des Verlustes ihrer Medaille dürfte dies Tomaschowa nicht stark beeinträchtigen, da sie ihre Karriere bereits beendet hatte.