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Olympischer Erfolg weniger belohnt als Triumph im Sommerhaus! Sportler verlangen höhere Gewinnsummen

Die olympischen Spiele sind nun vorüber, und Deutschland erzielte mit 33 Medaillen die niedrigste Edelmetallbilanz seit der Wiedervereinigung. Doch wie kann man diesen Trend stoppen? Die Antwort von Kristina Vogel (33), zweifache Olympiasiegerin, ist deutlich. Als erfolgreichste Bahnradsportlerin, die für Deutschland zahlreiche Titel gewann, identifiziert sie ein Hauptproblem bei der Anerkennung von Olympiasiegen in Deutschland: Für den Gewinn einer Goldmedaille werden lediglich 20.000 Euro ausgezahlt, und das auch nur einmalig - Mehrfachsieger erhalten keine zusätzliche Belohnung.

"Eine Million Euro für Olympiasieger, steuerfrei", fordert Vogel in einem Gespräch mit Bild, "würde einen langen finanziellen Rückhalt bieten und den Anreiz setzen, durch olympischen Erfolg zum Millionär zu werden."

Auch die Schwimmerin Angelina Köhler (23), die in Paris knapp eine Bronzemedaille verpasste, teilt diese Ansicht.

"Wir widmen unser Leben dem Training, teilweise zehnmal die Woche. Es ist nicht akzeptabel, dass die Prämien so gering ausfallen", beklagte die aktuelle Weltmeisterin über 100 Meter Schmetterling gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

"Es darf nicht sein, dass Teilnehmer des 'Sommerhaus der Stars' 50.000 Euro gewinnen, während Athleten für olympisches Gold lediglich 20.000 Euro erhalten!"

Deutschlands Olympia-Prämien zu gering: Angelina Köhler nennt Singapur als Vorbild

Obwohl Köhler es schätzt, überhaupt eine Prämie zu erhalten, da in einigen Ländern Sportler leer ausgehen, besteht sie darauf, dass die Regierung handeln müsse: "Es gibt Möglichkeiten."

Sie verweist auf Singapur als Beispiel, wo Olympiasieger 700.000 Euro erhalten, um zu zeigen, dass höhere Prämien möglich sind.

Ole Braunschweig (26), ihr Trainingspartner, sieht Verbesserungsbedarf nicht nur bei den Profisportlern, sondern schon im Jugendbereich.

"Sport sollte auch für die Jugend attraktiver gestaltet werden. Viele junge Menschen sehen zu wenige geförderte Möglichkeiten und denken, sich ohne Profikarriere nicht zu lohnen, was zu einem Rückgang führt", äußerte der Rückenschwimmer.

Vogel betont ebenfalls die Notwendigkeit, bereits in der Jugendförderung anzusetzen, um den Leistungssport in Deutschland zu stärken, und kritisiert die mangelnde Leistungsförderung in Schulen.

"Kinder möchten sich messen und nicht nur nebeneinander herlaufen. In der Musik darf gesungen werden, aber warum wird die Weite beim Kugelstoßen nicht gewertet? Das ist unverständlich!"