Olympiaplaner wehren sich gegen Kritik: „Berlin bleibt unverzichtbar“
Von Jordan Raza
Berlin – Mit eindringlichen Argumenten haben sich die Verantwortlichen für die Berliner Olympia-Bewerbung gegen die anhaltende Kritik zur Wehr gesetzt und erneut die Vorzüge der Hauptstadt hervorgehoben.
„Wer die Olympischen Spiele nach Deutschland holen möchte, kommt an Berlin nicht vorbei. Das ist ein echter Impulsgeber für Investitionen in unserer Stadt. Auch Ostdeutschland wird davon profitieren – sei es im Bereich Infrastruktur, öffentlichen Nahverkehr oder Wohnungsbau“, erklärte der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (53, CDU).
Berlin plant, sich für die Austragung der Olympischen und Paralympischen Spiele 2036, 2040 oder 2044 zu bewerben und steht dabei im Wettbewerb mit München, Hamburg sowie der Region Rhein-Ruhr.
Eine kürzlich veröffentlichte repräsentative Civey-Umfrage sorgte für Diskussionen: Demnach lehnen 67 Prozent der Berliner eine Olympia-Bewerbung ab.
München hat bereits Ende Oktober in einem Bürgerentscheid mit 66,4 Prozent eine klare Zustimmung für die Spiele erhalten. In Hamburg ist für Mai ein Bürgerentscheid vorgesehen, in Nordrhein-Westfalen für April.
In Berlin soll hingegen kein Volksentscheid stattfinden. Der Senat betont, dass er von sich aus keinen solchen Entscheid anstoßen kann. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) wird im Herbst den deutschen Bewerber bestimmen.
Der Berliner Olympia-Beauftragte Kaweh Niroomand kündigte an, alternative Formen der Bürgerbeteiligung anzubieten.
Der 72-Jährige verwies auf ein Kuratorium, das nahezu alle gesellschaftlichen Gruppen der Stadt repräsentiert, sowie auf ein umfassendes Beteiligungsverfahren mit Fachleuten, das extern begleitet werden soll und stellvertretend für die Bürgermeinung stehen kann.
Darüber hinaus gibt es eine vom Landessportbund Berlin initiierte Volksinitiative zur Unterstützung der Bewerbung.
Seit Sommer sammelt der LSB Unterschriften, das Ziel sind 20.000 Unterstützer.