zurück

Olympia-Star entkommt trotz positivem Dopingbefund einer Sperre – das steckt dahinter

Lausanne (Schweiz) – Die französische Florettfechterin Ysaora Thibus (33) wird trotz eines positiven Dopingtests nicht mit einer mehrjährigen Sperre belegt. Der Internationale Sportgerichtshof (CAS) bestätigte, dass die dreifache WM-Medaillengewinnerin die verbotene Substanz Ostarin unabsichtlich durch Küssen aufgenommen hat.

Kurzfassung

KI-erstellte Zusammenfassung des Beitrags

Thibus zählte lange zu den weltbesten Fechterinnen, errang 2021 im Team Olympia-Silber und wurde 2022 Einzel-Weltmeisterin.

Doch im Januar 2024 folgte ein Rückschlag: Nur ein halbes Jahr vor ihren vierten Olympischen Spielen, die in ihrer Heimat stattfanden, fiel sie bei einem Wettkampf positiv auf das verbotene Mittel und wurde vorläufig gesperrt.

Die Französin betonte sofort ihre Unschuld – und kurz darauf gab ihr damaliger Partner Race Imboden (32), ein US-amerikanischer Fechter, der seine Karriere im Vorjahr beendet hatte, zu, Ostarin eingenommen zu haben, um Muskelmasse für seine Modelkarriere aufzubauen.

Wie die Verteidigung der Sportlerin nachweisen konnte, gelangte das Mittel durch Küsse zwischen den Wettbewerben in minimaler Dosierung in Thibus’ Körper.

Ein Dopinggericht des Internationalen Fechtverbands sprach die 33-Jährige daraufhin von jeglicher Schuld frei und hob die Disqualifikation auf. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) bestand jedoch weiterhin auf einer vierjährigen Sperre.

Etwa ein Jahr später folgte der CAS jedoch der Argumentation des Fechtverbands.

Das Urteil lautete: „Es wurde wissenschaftlich belegt, dass die eingenommene Ostarin-Dosis des damaligen Partners von Frau Thibus ausreichend war, um über Speichelkontakt beim Küssen eine Kontamination zu verursachen“, erklärte der CAS am Montag.

Somit ist die von der WADA geforderte Vierjahressperre endgültig vom Tisch.

Thibus und Imboden hatten sich bei den Olympischen Spielen 2016 kennengelernt und verliebt, 2021 gaben sie ihre Verlobung bekannt.

Inzwischen gehen die beiden jedoch getrennte Wege – wobei der Dopingfall vermutlich eine entscheidende Rolle spielte.