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Radrennen bei Olympia: Unglaubliche Szenen um Klo-Pause von deutschem Teilnehmer

Paris - Audrey Tautou (47) spielte in "Die fabelhafte Welt der Amélie" die junge Französin Amélie Poulain. Die meiste Zeit verbrachte sie arbeitend in einem Pariser Café am Montmartre, dem "Café des 2 moulins" in der Rue Lepic. Diesen Ort wird der deutsche Radstar Nils Politt (30, UAE Team Emirates) so schnell nicht mehr vergessen. Aber nicht, weil er als Tourist diesen Platz besuchte und dort einen Kaffee genoss, sondern weil er während seines Straßenradrennens bei den Olympischen Sommerspielen eine denkwürdige Pause machte. Bekannterweise müssen Rennradfahrer bei langen Strecken ihren natürlichen Bedürfnissen manchmal nachgehen, was durch zahlreiche Aufnahmen am Rande der Tour de France in französischen Feldern dokumentiert ist. Doch was unternimmt man, wenn ringsum nur Straßen, Cafés und tausende Zuschauer sind und keine geeignete Möglichkeit zur Erleichterung bietet? Die Lösung: Man steigt ab, parkt sein Rad und eilt in ein nahegelegenes Café. Glücklicherweise gibt es davon im berühmten Künstlerviertel "Montmartre" mehr als genug. Der Deutsche litt sogar unter Magenproblemen, wie er nach dem Rennen mitteilte. Ob Politt sich bewusst war, in welches Café er für eine Toilettenpause verschwunden ist? Mitten im Stress eines olympischen Straßenradrennens wohl eher nicht. Olympia 2024: Nils Politt wird im "Café des 2 moulins" gefeiert wie ein Held. Sein Zwischenstopp avancierte zu einer legendären Unterbrechung, bei der die Leute im und vor dem Café für eine fantastische Atmosphäre sorgten. Sie schrien, lachten, jubelten und feierten den Rad-Star. Einem Mann im Café gelang es sogar, Politt den Weg zum Ausgang zu weisen. Die Umstehenden zückten ihre Handys, um diesen ungewöhnlichen Moment festzuhalten. Politt konnte nicht anders, als zu lachen, als er, begleitet von einem Offiziellen, von der Toilette kam, auf sein Rad stieg, von einem deutschen Teammitarbeiter angeschoben wurde und seine Fahrt fortsetzte. Obwohl er beim Sieg von Remco Evenepoel aus Belgien letztlich nur auf dem 70. Platz landete und 20 Minuten nach dem Gewinner mit einer Zeit von 6:39:29 Stunden das Ziel erreichte, werden ihm diese Momente beim olympischen Straßenradrennen immer in Erinnerung bleiben.