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Gold-Held erlebt während Olympia persönliche Tragödie und bewahrt Stillschweigen

Paris, Frankreich - Ein dänischer Handball-Torwart, Emil Nielsen (27), verband mit seinen ersten Olympischen Spielen den Gewinn der Goldmedaille, während sein Vater dies nicht mehr miterleben konnte. Zwei Wochen nach dem Endspiel gegen Deutschland gab er bekannt, dass sein Vater kurz nach dem Start der Spiele verstorben sei.

Nach dem Sieg im Eröffnungsspiel gegen den Gastgeber Frankreich wurde Nielsen im Olympischen Dorf durch Klopfen an seiner Tür geweckt. Es war der Teammanager Morten Henriksen, der ihm mitteilte, er solle dringend seine Mutter anrufen, nachdem er mehrere Anrufe von ihr verschlafen hatte.

Am Telefon wurde ihm die Nachricht über den Tod seines Vaters überbracht, woraufhin er sich wie in einem Albtraum fühlte.

Olympia 2024: Emil Nielsen verliert seinen Vater und bleibt dennoch in Paris

Trotz des schweren Verlustes entschied sich Nielsen, in Paris zu bleiben, um sich durch Handball abzulenken, was ihm nicht immer gelang. Er fühlte sich, als trage er ein tragisches Geheimnis bei sich, von dem nur wenige wussten. Er vertraute sich nur seinen Teamkollegen an und hielt es vor der Öffentlichkeit verborgen. Unterstützung fand er bei Gesprächen mit Teamkollegen, seiner Freundin, seiner Mutter und einem Therapeuten.

Während der Spiele versuchte er, sein Geheimnis zu verbergen, doch manchmal weinte er auf dem Spielfeld. Besonders prägend waren zwei Momente: Seine Performance gegen Ägypten und das darauf folgende Spiel gegen Argentinien, welches über seinen Verbleib in Paris entscheiden sollte - er hielt hervorragend.

Am Tag des Halbfinales, dem 9. August, wurde sein Vater in Kopenhagen beerdigt. Nach vielen Gesprächen mit seiner Familie entschied er sich erneut, in Paris zu bleiben.

Diese Entscheidung führte schließlich zum Gewinn der Goldmedaille für ihn und sein Team, doch die Rückkehr zu seiner Familie nach den Spielen war für Nielsen wohl die größte Erleichterung.