"Knall": Donald Trump macht umstrittene Olympiasiegerin lächerlich!
Paris/Bozeman - Die Auseinandersetzung findet kein Ende. Imane Khelif (25) errang am Freitagabend bei den Olympischen Spielen in Paris die Goldmedaille. Während die kontroverse Boxerin in ihrer Genugtuung schwelgte, wurde das Feuer ihrer Kritiker weiter angefacht. Kurz nach ihrem Sieg griff sogar Donald Trump (78) die Algerierin an. Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Bozeman, Montana, ließ der amerikanische Präsidentschaftskandidat keine Gelegenheit aus, die Goldmedaillengewinnerin zu kritisieren. "Ich möchte der Dame gratulieren, die sich von einem Mann zu einer Boxerin verwandelt hat", startete der 78-Jährige seine Tirade. "Ihr habt es gesehen, er hat gewonnen. Sie hat Gold geholt." Kurz davor hatte Khelif im Finale des Weltergewichts nach Punkten gegen die chinesische Weltmeisterin Yang Liu (32) gesiegt. Eine hitzige Debatte um ihre Teilnahmeberechtigung war jedoch schon vorher entfacht, nachdem die 25-Jährige letztes Jahr aufgrund zweifelhafter Geschlechtstests durch den Boxverband IBA von der WM ausgeschlossen worden war. Seit ihrem ersten olympischen Kampf gegen Angela Carini (25) aus Italien wurde heftig über die Legitimität ihrer Teilnahme diskutiert. Ein Thema, das auch Trump noch beschäftigte: "Denkt an die junge Italienerin, die wunderschöne Boxerin aus Italien. Sie trat an, ohne zu wissen, was auf sie zukommt. Sie ist sehr talentiert, im Kampf gegen andere Frauen." Videos von Donald Trumps Rede gegen Imane Khelif sind auf X zu finden, sowie eine Darstellung, wie Trump den ersten Olympiakampf von Khelif nachspielt. Danach zeigte sich der 45. Präsident der USA in einer schauspielerischen Einlage, in der er den seiner Auffassung nach ungleichen Kampf simulierte. "Er steht oben - Bumm! Ein kleiner Schlag, und sie sagt: 'So hat mich noch nie jemand geschlagen.' Dann noch einmal - Bumm! Und sie sagt: 'Das reicht mir.'" "Es ist absurd, was hier passiert. Und diese Person hat die Goldmedaille gewonnen", fasste der Republikaner zusammen und provozierte Buhrufe seiner Anhänger. Trump scheint sich allerdings nur oberflächlich mit der Materie auseinandergesetzt zu haben. In den letzten Tagen bezeichnete er Khelif fälschlicherweise als Transgender-Frau, obwohl die Algerierin als Frau zur Welt kam und aufwuchs. In ihrem Heimatland ist eine Geschlechtsumwandlung sogar unter Strafe gestellt. Ein DNA-Test der IBA ergab lediglich das normalerweise männliche Chromosomenpaar "XY", welches laut einer Studie der University of Pittsburgh auch bei Frauen vorkommen kann. Das IOC kritisierte zudem die Methoden des Boxverbands und wies auf Korruptionsverdacht hin. Die Testosterongrenzwerte des Olympischen Komitees wurden von Khelif im erforderlichen Zeitraum vor den Spielen eingehalten. Dennoch bleibt die Frage der biologischen Voraussetzungen auch beim IOC ein kontrovers diskutiertes Thema. "Ich möchte allen, die gegen mich waren und eine Kampagne gegen mich gestartet haben, sagen: Das ist meine Antwort, ich bin eine starke Frau", erklärte die Goldmedaillengewinnerin nach ihrem Sieg.