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Vor der endgültigen Entscheidung: Könnte die deutsche Olympia-Bewerbung daran scheitern?

Die Städte Berlin, Hamburg, München sowie die Rhein-Ruhr-Region haben ihre Konzepte für die Ausrichtung der Olympischen Spiele und Paralympics 2036, 2040 oder 2044 beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) eingereicht. Aktuell befinden sich diese Vorschläge in der Prüfung – doch bereits jetzt regt sich erheblicher Widerstand vonseiten des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) gegen alle vier Kandidaten.

Kurz zusammengefasst

Eine KI-basierte Zusammenfassung des Artikels

Die Landesverbände der vier Bewerberregionen lehnen Olympische Spiele innerhalb ihrer Gebiete ab. Dies teilte der BUND am Freitag in einer Pressemitteilung mit.

Martin Geilhufe, Landesbeauftragter in Bayern, äußerte sich stellvertretend für seinen Freistaat: „Die Spiele würden München noch voller, teurer und verbauter machen. Sie würden erheblichen zusätzlichen Verkehr verursachen.“

Sabine Sommer, Vorsitzende des BUND in Hamburg, kritisierte die Bewerbung im Hinblick auf die Nachhaltigkeit: „Das Olympia-Konzept Hamburgs präsentiert sich zwar als besonders umweltfreundlich, birgt aber bedeutende ökologische und soziale Risiken.“

Sie sieht die „Ziele einer nachhaltigen Stadtentwicklung“ vor allem durch „unerprobte Technologien mit ungewissem ökologischem Fußabdruck“ gefährdet. Die Stadt Hamburg denkt beispielsweise über den Bau einer Hyperloop-Verbindung von Kiel für die Olympischen Spiele nach.

„Es mangelt an finanziellen Mitteln und Verwaltungsressourcen, um die Infrastruktur angemessen instand zu halten“, erklärte Gabi Jung, Landesgeschäftsführerin des BUND in Berlin. Sie bewertet die hohen Investitionen in die Spiele als problematisch, da diese Mittel an anderen Stellen dringender gebraucht würden.

Dirk Jansen, Leiter des BUND in Nordrhein-Westfalen, fordert eine gründliche Analyse der „Umweltauswirkungen dieses Mega-Events“, bevor die Planung weiter voranschreitet. In der Rhein-Ruhr-Region sind für die Spiele insgesamt 17 verschiedene Austragungsorte vorgesehen.

Erst kürzlich diente die Region mit den FISU World University Games als Testlauf.

„Für eine nachhaltige Entwicklung der Region brauchen wir keine Olympischen Spiele“, betont Jansen.

Der DOSB wird die Bewerbungen der vier Kandidaten noch bis Ende September bewerten. Im Dezember soll bekannt gegeben werden, welcher deutsche Standort für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2036, 2040 oder 2044 ins Rennen geschickt wird.