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Justiz greift ein: Boxerin Khelif gegen Online-Hass

In Frankreich wird nun gegen die heftigen Attacken auf die algerische Boxerin Imane Khelif während der Olympischen Spiele in Paris ermittelt. Eine Untersuchung wegen Cybermobbing, öffentlicher Beleidigung und Aufrufen zur Diskriminierung sei eingeleitet worden, so die Pariser Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungen liegen beim Büro für Hassverbrechen und Menschlichkeitsverbrechen, wobei nicht bekannt gegeben wurde, gegen wen genau sich diese richten. Khelif hatte zuvor am Montag Anzeige erstattet. Ihr Rechtsbeistand Nabil Boudi forderte auf X, dass die Verantwortlichen für die "frauenfeindliche, rassistische und sexistische Hetzkampagne" identifiziert werden sollen. Es geht auch um jene, die zur digitalen Hetzjagd beigetragen haben.

Mobbing gegen Boxerin Khelif: Frankreichs Justiz nimmt Ermittlungen auf

Während der Olympischen Spiele standen die Wettkämpfe von Khelif und der taiwanesischen Boxerin Lin Yi-ting im Mittelpunkt einer emotionalen Debatte über Geschlechterfragen, die auch politische Kreise erreichte und weit über sportliche Fairness hinausging. Beide Sportlerinnen waren Ziel zahlreicher Anfeindungen im Internet. Sie wurden aufgrund nicht näher erläuterter Geschlechtertests von der WM 2023 ausgeschlossen, die vom Boxverband IBA durchgeführt wurden, welcher vom IOC nicht anerkannt wird, mit der Begründung, sie würden "im Vergleich zu anderen weiblichen Teilnehmern Wettbewerbsvorteile" haben. Das IOC kritisierte dies als "willkürliche Entscheidung ohne adäquates Verfahren" und erlaubte beiden, in Paris anzutreten, wobei das im Pass eingetragene Geschlecht für viele Sportarten ein ausschlaggebendes Kriterium ist.