Sabotage an der Olympia-Bobbahn – Bürgermeister bezeichnet den Vorfall als "Terrorakt"
Cortina d'Ampezzo (Italien) – Die Wettbewerbe im Eiskanal der Olympischen Winterspiele 2026 stehen ohnehin unter einem schlechten Stern, denn kaum ein Jahr vor Spielbeginn befindet sich die Bobbahn noch im Baustellenbetrieb. Gerade dort haben nun italienische Behörden einen Sabotageakt gemeldet.
In der Nacht zum Freitag soll es Unbekannten gelungen sein, ein mehrere hundert Kilogramm schweres Kühlrohr von der Baustelle zu entfernen und anschließend quer über die Zufahrtsstraße zur Baustelle zu legen, wodurch diese blockiert wurde.
Das italienische Infrastrukturministerium bezeichnete den Vorfall als "schwerwiegend und beunruhigend" und warnte: "Wer auch immer versucht, die Olympischen Winterspiele in Gefahr zu bringen, bringt Italien weltweit in Verruf."
Dies ist der neueste Vorfall in dem ohnehin umstrittenen Bauprojekt zur Errichtung der neuen Bobbahn in Cortina – ein Bauvorhaben, das Italien trotz Einwänden des IOC vorangetrieben hat.
Der Neubau, der mit rund 124 Millionen Euro veranschlagt wurde, wurde erst im vergangenen Jahr in Angriff genommen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass auch jetzt, weniger als zwölf Monate vor Spielbeginn, noch der Baustellencharakter dominiert. Testläufe können, wenn überhaupt, erst wenige Monate vor den Spielen stattfinden und nicht wie ursprünglich für diese Saison geplant.
Das entfernte Kühlrohr blockierte die Zufahrt zur Baustelle
Sabotage an der Olympia-Bobbahn: Bau des Eiskanals nicht beeinträchtigt
Nach jetzigem Plan soll die Bahn Ende März abgenommen werden; zudem ist für den kommenden Montag eine IOC-Inspektion anberaumt.
Laut der Nachrichtenagentur Ansa betonte Gianluca Lorenzi, Bürgermeister von Cortina d'Ampezzo, dass der Sabotageakt den Baufortschritt nicht weiter ausbremsen werde, da das Rohr ohnehin noch nicht in Betrieb genommen worden sei. Er erklärte: "Diese sinnlose Aktion wird jedoch zu verstärkten Sicherheitsmaßnahmen und sogar zu Videoüberwachung führen."
Er fügte hinzu, dass er darauf hoffe, die Verantwortlichen schnell zu fassen und angemessen strafrechtlich zu verfolgen, da es sich um einen "abstoßenden, ungerechtfertigten und schändlichen Terrorakt – nicht nur gegen Italien, sondern auch gegen die Olympischen Spiele – handle."