58 Millionen Verlust: Adidas plant Wiederbelebung durch EM und Olympia
Herzogenaurach - Der führende deutsche Sportartikelproduzent Adidas strebt nach einem Verlustjahr 2023 an, in dem sportlichen Ereignisjahr 2024 durch die Fußball-EM und Olympische Spiele einen deutlichen Aufschwung zu erleben. Das Unternehmen prognostiziert ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich. Der erst seit kurzem amtierende Vorstandschef Bjørn Gulden, der von Konkurrent Puma übernommen wurde, erwartet ein Betriebsergebnis von etwa 500 Millionen Euro, eine deutliche Steigerung im Vergleich zu den 268 Millionen Euro in 2023. Zusätzlich sollen erfolgreiche Verkäufe der neu aufgelegten Klassiker wie "Samba" und "Campus" dazu beitragen. Trotz eines Nettoverlustes von 58 Millionen Euro im letzten Jahr – im Vorjahr 2022 war noch ein Gewinn von 254 Millionen Euro zu verzeichnen – plant Adidas, eine unveränderte Dividende von 0,70 Euro je Aktie zu zahlen, wobei der Aktienkurs aktuell bei 192,74 Euro liegt (Stand Mittwoch, 8.30 Uhr). Vor einigen Monaten hatte Gulden noch ein negatives Betriebsergebnis für 2023 angenommen.
Einbruch des Umsatzes nach dem Ende der Partnerschaft mit Kanye West
Die Umsatzprobleme stehen größtenteils in Verbindung mit den Wirren rund um die Lifestyle-Produkte des Künstlers Kanye West (46). Nach verschiedenen kontroversen Aussagen Wests löste Adidas das Joint Venture mit Kanye Ende 2022 auf und startete 2023 mit dem Ausverkauf der zuvor überaus profitablen Yeezy-Linie. Der zuvor 1,2 Milliarden Euro starke Umsatz mit Wests Yeezy-Produkten fiel 2023 auf 750 Millionen Euro und soll im laufenden Geschäftsjahr noch bei 250 Millionen Euro liegen.