Türkgücü München: Neuerliche Krisenzeichen trotz starker Platzierung
In der bayrischen Regionalliga wirbelt Bayerns Türkgücü München neuerlich um Unruhe – die vermeintliche Ruhe vor dem Sturm trügt? Trotz einer beeindruckenden dritten Position beim Jahreswechsel kämpft der ehrgeizige Verein mit altbekannten Problemen, die Erinnerungen an die vergangenen Drittligajahre wachrufen. Die Spieler und Trainer müssen seit November auf einen Teil ihrer Bezahlung warten und nicht weniger als acht Spielertrabanten haben bis zum letzten Sonntagnachmittag des Winters den Verein verlassen. Bedeutende Namen unter diesen Abgängen sind Christoph Rech, Maximilian Berwein und das aufstrebende Talent Halit Yilmaz. Diese Verluste treffen besonders hart, hatten doch alle drei Spitzenverdiener Status und spielten eine wesentliche Rolle beim Klub, der erst kürzlich 18 neue Spieler verpflichtete, darunter einige mit höherklassiger Erfahrung – eine kostspielige Entscheidung für einen Viertligisten mit wackeliger finanzieller Grundlage. Als Wegbereiter dieser riskanten Finanzpolitik gilt der im Sommer eingestiegene Ex-Profi und Investor Milan Rapaic, der sein finanzielles Engagement bereits im Herbst wieder zurückfuhr. Die Dependenz von windigen Investoren ist nicht neu für Türkgücü München. Jüngste Sparmaßnahmen führten zum Ausscheiden des Sportdirektors und des Geschäftsstellenleiters, während Trainer Alper Kayabunar ein Presse-Verbot erteilt wurde, dennoch zeigt er Loyalität zum Klub. Historisch gesehen erinnert dies an die unsteten Zeiten in der dritten Liga, die 2022 mit dem Abstieg nach einer Insolvenz endeten. Auch der Bayrische Fußballverband ließ die Münchner zum Jahresanfang spüren, was Regelverstöße bedeuten: Ein Punktabzug wurde verhängt, weil nicht spielberechtigte Spieler eingesetzt wurden. Dennoch ist sportlich die Existenz von Türkgücü mit 40 Punkten gesichert – finanziell sieht es anders aus; so fordert die Stadt München inzwischen Vorkasse für die Stadionmiete des Grünwalder Stadions, Heimstätte von 1860 München. Beachtlich sind die 180.000 bis 200.000 Euro Mietkosten für die Saison, welche allein die Miete für fremde Stadien darstellen – ein Betrag, der bei anderen Klubs der Liga den gesamten Saisonetat umfasst.