SC Magdeburg strebt trotz Portners Dopingsperre zurück an die Spitze
Von Jordan Raza und Thomas Flehmer
Magdeburg – Bennet Wiegert (43) reagierte mit einem Schmunzeln auf Mathias Gidsels (26) Versuch, dem SC Magdeburg im Meisterrennen die Favoritenrolle wegzuschnappen.
Das Wichtigste in Kürze
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„Vielen Dank für das Lob. Ich suche noch nach einer passenden Vase und werde ihn informieren, sobald ich sie gefunden habe“, scherzte der erfolgreiche SCM-Coach gegenüber der „Sport Bild“.
Bereits vor dem ersten Spiel der Bundesliga liefern sich der Champions-League-Sieger und der amtierende deutsche Meister aus Berlin verbale Schlagabtausche.
Am Freitag (20 Uhr/Dyn) beginnt der SC Magdeburg die neue Saison beim TBV Lemgo Lippe – und das in einer ungewohnten Rolle.
Statt selbst Gejagter zu sein, geht es diesmal darum, den Hauptkonkurrenten aus der Hauptstadt zu überholen – mit dem klaren Ziel, den Meistertitel zurückzuholen.
„Unser Ziel ist es natürlich, die Saison so erfolgreich wie möglich zu gestalten“, formulierte Wiegert bewusst offen. Eines steht jedoch fest: Ein einzelner Titel genügt den erfolgsverwöhnten Magdeburgern selten.
Die Vorbereitung war alles andere als problemlos. Die Dopingsperre von Torhüter Nikola Portner erschwerte die volle Konzentration auf den Sport.
„Mittlerweile ist die Sache akzeptiert, und wir haben uns öffentlich umfassend dazu geäußert“, erklärte Wiegert.
Der SCM reagierte prompt und verpflichtete den Kroaten Matej Mandic (23) vorzeitig. Am Freitag wird der 23-Jährige zunächst von der Bank aus ins Spielgeschehen eingreifen. Erster Torhüter ist weiterhin Sergey Hernández (30).
Das auf dem Papier vergleichsweise angenehme Auftaktprogramm gegen Lemgo und den ThSV Eisenach möchte Magdeburg nutzen, um sich den letzten Feinschliff zu holen. Denn bereits am 6. September steht das mit Spannung erwartete Spitzenspiel in Berlin an.
Ein Vorteil für einen gelungenen Saisonstart: Magdeburg begegnete den Ostwestfalen und Thüringern bereits in der Vorbereitung.
Die Konkurrenz in der Bundesliga will mit aller Kraft verhindern, dass sich der Kampf um den Titel auf ein Duell zwischen Magdeburg und Berlin reduziert.
So verstärkte sich die SG Flensburg-Handewitt mit den Nationalspielern Marko Grgic (21) und Luca Witzke (26). THW Kiel zeigte im Supercup-Krimi gegen die Füchse, dass mit ihm zu rechnen ist. Zudem wird auch die MT Melsungen inzwischen zu den Anwärtern auf den Titel gezählt.
„Früher gab es meist einen Zweikampf oder Dreikampf um die Meisterschaft, inzwischen sind mindestens sechs Teams im Rennen“, erklärte Bundestrainer Alfred Gislason (65) und bezog auch Hannover-Burgdorf mit ein.
Auch Wiegert rechnet mit einem mindestens fünfköpfigen Wettbewerb. Als Schlüsseltransfer im Titelkampf könnte sich der flexibel einsetzbare Elvar Örn Jonsson (27) erweisen. Allerdings rechnet Wiegert damit, dass der isländische Nationalspieler einige Monate benötigt, um sein Potenzial voll auszuschöpfen.
In diesem Fall müsste Magdeburg womöglich – ähnlich wie in der vergangenen Saison – eine Aufholjagd starten. Damals fehlte am Ende nur ein Punkt zum Berliner Meisterteam.