Nach Supercup-Niederlage - SCM-Trainer Wiegert: "Niemand kann von mir erwarten, dass ich das positiv sehe"
Magdeburg - Bennet Wiegert (42) hätte seinen Olympia-Teilnehmern nach den Sommerspielen eine längere Erholungsphase gegönnt. Die Anpassung an die Routinen des Handballs erweist sich für viele als schwierig. Nach dem Supercup-Verlust seines Teams, dem SC Magdeburg, gegen die Füchse Berlin kritisierte Meistercoach Wiegert die Ansetzung des Spiels kurz nach den Olympischen Spielen vehement.
"Das Treffen beider Teams fand deutlich zu früh statt, wie man sehen konnte. Mir sind die Zwänge der Handball-Bundesliga bewusst, doch es ist unrealistisch zu erwarten, dass ich das akzeptiere. Die Spieler kämpfen, teilweise mehr mental als physisch", erläuterte Wiegert nach der 30:32 Niederlage gegen den Vizechampion.
Neun Akteure des Meisters und Pokalgewinners nahmen an den Olympischen Spielen teil. Die Ereignisse dort sind noch allen frisch im Gedächtnis. Wiegert plädiert dafür, dies zu berücksichtigen. "Aber die Wahl haben wir nicht", betonte er.
Ähnlich äußerte sich Füchse-Trainer Jaron Siewert (30), in dessen Mannschaft mit den Dänen Mathias Gidsel (25) und Lasse Andersson (30) zwei Olympiasieger von Paris spielen. "Ein Olympiasieg ist ein emotionaler Karrierehöhepunkt, der verdaut werden muss. Dies erfordert mehr Zeit, nicht lediglich zehn Tage. Daraufhin wieder den Alltag aufzunehmen und neue Motivation zu finden, ist eine Herausforderung", erklärte Siewert.
Gidsel bestätigte dies. "Die Rückkehr nach Olympia gestaltet sich wirklich schwierig. Die Energie ist nicht vollständig vorhanden, und die Konzentration liegt bei nur 40 Prozent", beschrieb der Star.
Die Magdeburger unterlagen mit einem Endergebnis von 32:30 beim Supercup gegen die Füchse Berlin, die somit erstmalig diesen Pokal gewannen.