zurück

SCM-Torwart Nikola Portner zieht gegen die Anti-Doping Agentur zu Felde

Nikola Portner (30) hat vor dem Oberlandesgericht Köln einen eigenen Antrag eingereicht, um zu prüfen, ob die Nationale Anti-Doping Agentur Deutschland (NADA) das Recht hat, seinen Freispruch durch den Internationalen Sportgerichtshof CAS anzufechten. Der SC Magdeburg-Torhüter wurde trotz einer positiven Dopingprobe Ende Juni von der Handball-Bundesliga (HBL) einhellig freigesprochen.

"Der Antrag zur Klärung der Frage, ob ein Schiedsverfahren zulässig oder unzulässig ist, wurde eingereicht", bestätigte OLG-Pressesprecher Philipp Prietze der Deutschen Presse-Agentur. Über diesen Schritt hatte zunächst "handball-world" berichtet.

Das Verfahren, das Portner selbst beantragt hat, kann entweder schriftlich oder mündlich durchgeführt werden, beeinflusst jedoch nicht die Entscheidungen des Sportgerichtshofes CAS. Portner stellte den Antrag mit Unterstützung seines Anwalts. Da die NADA ihren Sitz in Bonn hat, ist das Kölner OLG zuständig. Der Club von Portner wollte sich auf Anfrage nicht äußern und verwies auf die rechtliche Vertretung des Spielers.

Die NADA akzeptierte den Freispruch durch die HBL nicht.

"Wir sehen in diesem Fall einen grundlegenden und wegweisenden Bedarf an Überprüfung und Klärung mit internationalem Bezug und rufen daher den CAS an", erklärte die NADA nach dem Urteil.

Positiver Doping-Test im April

Im April wurde bei Portner Methamphetamine festgestellt.

Die HBL sprach sich nach einer langen Verhandlung für einen Freispruch aus, unter anderem weil die im Körper des Athleten gefundene Menge der verbotenen Substanz so gering war, dass sowohl eine aktive Einnahme als auch eine leistungssteigernde Wirkung ausgeschlossen werden konnte und weder von einer absichtlichen noch einer fahrlässigen Einnahme ausgegangen werden musste. Dies verkündete der Ligaverband.

Portner hat eine bewusste Einnahme immer abgestritten. Die Liga nahm eine unverschuldete Kontamination an.

Der Weltklasse-Torhüter, 30 Jahre alt, absolvierte sein erstes Pflichtspiel seit April am Ende August im Supercup gegen die Füchse Berlin (30:32).