Umstrittene Neuerung wird Realität! Sprungbalken im Weitsprung wird erstmals abgeschafft
Düsseldorf – Bereits vor etwa einem Jahr löste der Vorschlag, den Sprungbalken künftig beim Weitsprung wegzulassen, heftige Reaktionen und vor allem Unmut unter den Sportlern aus. Doch nun wird dieser Konzeptvorschlag Wirklichkeit: Bereits am kommenden Sonntag werden Malaika Mihambo (31) und ihr Team die umstrittene Neuerung auf der internationalen Bühne erproben!
Das Pilotprojekt, bei dem der herkömmliche Sprungbalken durch eine sogenannte Take-off-Zone ersetzt wird, findet erstmalig im offiziellen Wettkampfprogramm des ISTAF Indoor in Düsseldorf Anwendung.
Anstelle des traditionellen 20 Zentimeter breiten Brettes, das häufig zu ungültigen Versuchen führt und oftmals erhebliche Längenverluste im Sprung bewirkt, erfolgt der Absprung künftig aus der sogenannten Take-off-Zone.
Diese Zone misst 40 Zentimeter in der Länge, wobei die Messung nicht mehr an der Vorderkante, sondern an der tatsächlichen Fußspitze des Athleten erfolgt – unterstützt durch moderne Kameratechnologie, wie der Veranstalter des Leichtathletik-Meetings mitteilte.
Wie Jon Ridgeon (57), Geschäftsführer des Leichtathletik-Dachverbands World Athletics, erklärte, sei die Take-off-Zone lediglich eine von zahlreichen Innovationen, die im Jahr 2025 erprobt werden sollen. Mithilfe von Rückmeldungen der Sportler und der Fans könne man dann entscheiden, welche Neuerungen in das reguläre Wettkampfprogramm übernommen werden.
Malaika Mihambo befürwortet das Pilotprojekt, während andere Weitspringer entschieden dagegen sind
Ridgeon hatte den Vorschlag vor rund einem Jahr in einem Podcast erwähnt und darauf hingewiesen, dass etwa ein Drittel der Sprünge bei großen Wettkämpfen ungültig seien – ein Umstand, der als Zeitverschwendung angesehen werde.
Damals zeigte sich Mihambo offen dafür, die Take-off-Zone zumindest testweise auszuprobieren, und bekräftigte nun erneut ihre Unterstützung für dieses Pilotprojekt.
"Letztlich könnte dies den Weitsprung interessanter gestalten", äußerte die Vize-Olympiasiegerin von Paris. "Mit der Take-off-Zone werden optimale Sprünge definitiv wahrscheinlicher, da wir uns nicht ausschließlich am Balken orientieren müssen, sondern alle Faktoren für den idealen Absprungpunkt nutzen können."
Andere Athleten im Weitsprung kritisieren den Vorschlag jedoch heftig – so auch der in den letzten Jahren dominante Miltiadis Tendoglou (26). Der Grieche betonte, dass durch die Abschaffung des Sprungbalkens keine besonderen Fähigkeiten mehr gefordert würden und drohte, den Weitsprung ganz aufzugeben, sollte die Neuerung umgesetzt werden.
Auch der vierfache Olympiasieger Carl Lewis (63) kommentierte den Vorschlag mit spöttischen Worten und bezeichnete ihn als Aprilscherz: "Im Basketball würde man ja auch nicht den Korb vergrößern, nur weil viele daneben werfen."