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Aufgeregter Start und Tränen: Mihambo erlebt holprigen Auftakt bei der Leichtathletik-WM

Tokio (Japan) – Ein nervenaufreibender Einstieg für Deutschlands Spitzen-Weitspringerin Malaika Mihambo (31) bei der Weltmeisterschaft! Im selben Stadion, in dem sie 2021 ihren größten Erfolg mit dem Olympiasieg feierte, sicherte sich die Heidelbergerin mit Rang neun in der Qualifikation gerade noch einen Platz im Finale – doch ihr Wettkampf war von hitzigen Debatten und emotionalen Momenten geprägt.

Mit einer Weite von lediglich 6,63 Metern landete die Deutsche im Sand, danach musste Mihambo noch die Leistungen von 16 weiteren Athletinnen abwarten, um zu erfahren, ob sie die Finalrunde erreichen würde.

Nachdem sie erst im zweiten Versuch einen gültigen Sprung erzielte, wurde die amtierende Weltmeisterin von 2019 und 2022 dabei beobachtet, wie sie zunächst alleine und später gemeinsam mit ihrem Team ausgiebig mit einem Kampfrichter diskutierte – der Grund blieb jedoch zunächst unklar.

Später erklärte die 31-Jährige im Interview mit der ARD, was sie beschäftigte: „Beim zweiten Sprung ist mir eine Konkurrentin fast in meine Bahn gelaufen“, berichtete Mihambo.

„Obwohl sie es selbst noch rechtzeitig bemerkte, hat mich das natürlich verunsichert. Deshalb bin ich etwas langsamer angetreten und habe das Brett zu früh verlassen.“ Zwar reichten die 6,63 Meter heute für die Qualifikation aus, „aber optimal war das natürlich nicht.“

Im Gespräch mit dem Kampfrichter ging es laut Mihambo darum, welche Möglichkeiten es gäbe, den Vorfall zu klären. Letztlich standen nur zwei Optionen zur Auswahl: Entweder den Versuch annullieren und neu springen oder das Ergebnis von 6,63 Metern stehen lassen.

Die Athletin entschied sich für Letzteres, da die Weite voraussichtlich zum Weiterkommen ausreichen würde – eine Entscheidung, die sich als richtig erwies. „Ich bin überzeugt, dass wir die richtige Wahl getroffen haben und bin erleichtert, nicht noch einen vierten Versuch machen zu müssen“, sagte die achtfache deutsche Meisterin.

Während Mihambo sich für das Finale qualifizierte, scheiterten zwei weitere große Favoritinnen bereits in der Vorrunde: Die Italienerin Larissa Iapichino (23) sowie die Nigerianerin Ese Brume (29) belegten nur die Plätze 15 und 19 und verpassten damit deutlich den Einzug in die besten zwölf.

Nach dem Rennen suchte Mihambo den Trost bei ihren ausgeschiedenen Konkurrentinnen, doch Tränen flossen nicht nur bei diesen – auch die Deutsche zeigte sich emotional berührt. Am Sonntag im Finale hofft man nun auf Tränen, die vor Freude fließen, wenn Mihambo zum dritten Mal bei einer Leichtathletik-WM mit einer Medaille nach Hause zurückkehrt.