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Auch deutsche Lauf-Hoffnung erlebt "Bauchlandung": Sturzchaos bei Leichtathletik-WM

Tokio (Japan) – Schon beim Zuschauen tut es weh: Das Frauenfinale über 3000 Meter Hindernis bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Tokio entwickelte sich am Mittwoch zu einem regelrechten Sturzfestival. Gesa Krause (33) kämpfte sich trotz eines heftigen Sturzes in der letzten Runde zurück und erreichte noch den siebten Platz.

„Wahrscheinlich hätte ich ohne den Bauchklatscher noch einige Sekunden schneller sein können“, erklärte die 33-Jährige später im Interview mit der ARD.

Beim letzten Hindernis verlor die Hessin das Gleichgewicht und fiel mit voller Wucht ins Wasser. Nur kurze Zeit davor war bereits die 23-jährige Keniarin Doris Lemngole gestürzt.

Insgesamt sahen die Zuschauer in der japanischen Hauptstadt sechs Stürze im Finale, von denen einer für die Mitfavoritin Peruth Chemutai (26) aus Uganda das vorzeitige Aus bedeutete, da sie sich verletzte.

Krause hatte dabei mehr Glück und blieb unverletzt, wie sie wenig später verriet. Die zweifache WM-Bronzemedaillengewinnerin stand sofort wieder auf, mobilisierte ihre Kräfte und kämpfte sich so noch an einer Konkurrentin vorbei auf Platz sieben mit einer Zeit von 9:14,27 Minuten.

Selbst ohne den Sturz wäre wohl keine bessere Platzierung möglich gewesen, denn die Siegerin Faith Cherotich (21) aus Kenia setzte sich mit 8:51,59 Minuten deutlich ab. Die zweite deutsche Starterin im Finale, Lea Meyer (28), erreichte mit 9:24,42 Minuten Rang zwölf.

Als beste Europäerin konnte Krause insgesamt zufrieden sein, insbesondere wenn man bedenkt, dass sie sich im Juni bei einem Sturz eine Rippenfraktur zugezogen hatte und trotz dieser Verletzung bei der WM antrat.

„Schade ist es natürlich, denn heute wollte ich eigentlich nicht auf allen vieren im Wasser landen“, sagte die Sportsoldatin und studierte Wirtschaftspsychologin. „Dieses Jahr habe ich einige Rennen verpasst, um ein Gefühl für mein Leistungsniveau zu bekommen. Mit etwas mehr Risiko wäre wahrscheinlich noch mehr drin gewesen.“

„Trotzdem ist es eine starke Zeit und ein tolles Erlebnis. Mit dem siebten Platz bin ich hier wirklich sehr zufrieden“, betonte Krause.

„Im Hindernislauf ist es nicht einfach, Medaillen zu gewinnen. Natürlich hätte ich heute gerne Edelmetall mitgenommen, wobei nach dem Sturz sicher noch Luft nach oben bleibt“, fügte Krause humorvoll hinzu und schloss mit den Worten: „Auf jeden Fall habe ich jetzt wieder eine spannende Geschichte zu erzählen.“