zurück

"Karneval in den Schatten gestellt": Kölner Gastronomie erlebt Aufschwung während der Fußball-EM

Köln - Im Gegensatz zu Orten fernab der EM-Spielstätten wurde das Turnier für die Kölns Gastronomen und Hotelbetreiber zu einem wirtschaftlichen Erfolgsmodell, wobei der Umsatz in der Innenstadt sogar die legendären Karnevalsfeiern übertraf. Martin Schlüter, der Besitzer des Gasthauses "Reissdorf am Hahnentor" und ein Vorstandsmitglied der Interessengemeinschaft Kölner Gastronomie, zeigte sich im Gespräch mit "T-Online" begeistert von den Fußballfans: "Sie waren durchwegs angenehm und großzügig beim Trinkgeld." Er bestätigte, dass die Einnahmen teilweise sogar die Karnevalstage, die sonstige Umsatzspitzen darstellen, überstiegen haben. Ein anderes Bild zeichnet sich allerdings in den weniger zentralen Stadtteilen ab, wo laut Berichten Kölner Gastwirte das Interesse merklich nachließ. Diese Beobachtung wird auch durch Zahlen des Gaststättenverbands Dehoga für sämtliche NRW-Austragungsorte unterstützt, laut denen nur 20 Prozent der dortigen Gastronomiebetriebe von den EM-Besuchern profitieren konnten. Dennoch betonte Patrick Rothkopf, Präsident des Dehoga Nordrhein-Westfalen: "Wir konnten die Chance nutzen, uns als hervorragende Gastgeber zu beweisen."

Gastroverband Dehoga sieht EM als Chance

Demzufolge setzt der Dehoga auf langfristige, positive Effekte, die die Fußball-EM auf die nordrhein-westfälische Gastronomiebranche haben könnte. Dies sehen auch 47 Prozent der befragten Gastgeber positiv, auch wenn der wirtschaftliche Erfolg nicht an das märchenhafte Niveau von vergangenen Großereignissen heranreicht.