Otto Addo zum "N-Wort"-Vorfall in Leipzig: "Solange von einzelnen Idioten die Rede ist ..."
Leipzig – Die Anti-Rassismus-Initiative Roots hat den Umgang mit den rassistischen Beleidigungen während des DFB-Pokalspiels Lok Leipzig gegen Schalke 04 stark kritisiert.
Kurzzusammenfassung
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„Wir beobachten seit Jahren das gleiche Muster: Zuerst ein Vorfall, dann wird dieser verharmlost, gefolgt von Schweigen. Doch Rassismus im Fußball ist kein Zufall und auch kein marginales Problem – er ist tief im System verankert“, so der frühere Bundesligaprofi Otto Addo (50). Addo, der die Initiative gegen Rassismus im Sport mitbegründet hat und als Präsident weithin bekannt ist, machte deutlich:
„Solange weiterhin nur von Einzeltätern oder einzelnen Idioten die Rede ist, bleibt das grundsätzliche Problem unverändert.“ Der Trainer der ghanaischen Nationalmannschaft, der in der Bundesliga unter anderem für den Hamburger SV, FSV Mainz 05 und Borussia Dortmund aktiv war, forderte: „Um wirklich etwas zu bewirken, müssen DFB und DFL das Thema Anti-Rassismus zu einer zentralen Führungsaufgabe machen.“
In der ersten Runde des DFB-Pokals kam es zu mehreren rassistischen Übergriffen – sowohl im Stadion als auch online.
Der Schalker Christopher Antwi-Adjei (31) wurde in Leipzig mit dem „N-Wort“ beleidigt und anschließend nach seiner Beschwerde wiederholt ausgepfiffen.
Auch ein Spieler des 1. FC Kaiserslautern wurde in Potsdam von einem Zuschauer rassistisch attackiert. Nach dem Sieg in Dresden erhielt der Mainzer Nationalspieler Nadiem Amiri (28) im Internet eine rassistische Hassnachricht, die er selbst öffentlich machte.
Beim Essener Kelsey Owusu (21) gingen nach einem harten Foul an Dortmunds Yan Couto (23) rassistische Kommentare auf dem Instagram-Account von RWE ein.
Der Vizepräsident von Roots, Younis Kamil, kritisierte, „dass der deutsche Fußball bislang keine nachhaltigen Lösungen gegen Rassismus präsentiert hat. Statt einer Abnahme ist vielmehr ein Anstieg der rassistischen Vorfälle zu beobachten.“