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Hannover-Anhänger greifen Cottbus-Fans im Zug an und rauben sie aus: Was ist wirklich passiert?

Lübben/Cottbus – Das beeindruckende Pokal-Wunder von Energie Cottbus erhält nachträglich eine unschöne Wendung: Betroffene berichten, dass sie während der Anreise im RE2-Zug brutal überfallen und beraubt wurden; die Polizei ermittelt derzeit.

Kurze Zusammenfassung

KI-generierte Inhaltsübersicht

Der feige und brutale Angriff auf harmlose Cottbus-Fans, die aus Berlin anreisten, ereignete sich am Samstagnachmittag auf einer Bahnstrecke – noch vor Spielbeginn.

Nach Angaben soll in Lübben (etwa 30 Minuten und fünf Stationen vor Cottbus) eine Gruppe dunkel gekleideter Ultras der Hannoveraner den Zug gestürmt haben. Die Bundespolizei sprach am Montag im Gespräch mit TAG24 von „mehreren Hundert“ Beteiligten.

Nach Schilderungen von Anhängern gingen die Hannover-Hooligans äußerst rücksichtslos vor: Sie rissen den Fans alle Fanartikel wie Trikots, Shirts und Schals weg. Zudem soll es zu Schlägen und Tritten gekommen sein. Auch Frauen und Kinder sollen zu den Opfern gezählt haben.

Die Bundespolizei wollte diese Vorfälle aktuell weder bestätigen noch verneinen; die Ermittlungen laufen noch. Die Situation ist kompliziert, da sowohl Beamte aus Brandenburg als auch Bundespolizisten eingesetzt waren.

Besonders bemerkenswert ist das Zeitfenster: Einer detaillierten Schilderung eines Energie-Fans in einem Forum zufolge fanden die Gewalttaten zwischen Lübben und Lübbenau statt.

Der Augenzeuge berichtet: „Die Anhänger von Hannover 96 machten vor nichts und niemandem Halt – sogar in einen Kinderwagen wurde gegriffen, weil darin ein Baby mit einer Cottbus-Decke lag.“

Erst an der darauffolgenden Station in Lübbenau sei die Polizei eingestiegen, allerdings in unzureichender Zahl.

Besonders brisant: Die Hannover-Horde soll sich genau diesen Umstand zunutze gemacht haben und mit Pkw und Kleinbussen extra nach Lübben gereist sein, um der Polizei zuvorzukommen. Im Zug wurden offenbar die Überwachungskameras abgeklebt – vermutlich, um die Straftaten zu verschleiern. Dennoch gingen mehrere Anzeigen ein.

Derzeit wird das Videomaterial ausgewertet, sofern die Kameras und Zeugenaussagen belastbare Hinweise liefern.

Fest steht schon jetzt: Die Anzahl der Verletzten stieg von drei am Sonntag auf mindestens elf am Montag, wie die Bundespolizei Berlin bestätigte.

Zudem wurde am Bahnhof in Cottbus ein 37-jähriger, polizeibekannter Mann vorläufig festgenommen. Ihm wurde später der Zutritt zum Stadion verweigert.

Offen bleibt die Frage, was mit den entwendeten Gegenständen geschah: Wahrscheinlich werden die Cottbus-Fans diese nicht mehr zurücksehen – laut Polizeiangaben der Direktion Brandenburg Süd wurden nämlich während des Spiels viele Energie-Fanartikel im Gästeblock verbrannt.

Der Überfall ist nicht das einzige polizeiliche Ermittlungsverfahren gegen Hannover-Anhänger an diesem schwarzen Samstag: Auf der Autobahn A2 zerstörten 96-Fans vor dem Pokalspiel zudem einen Rastplatz.