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Mann wird infolge häuslichen Dramas erschossen – Er war der Stiefvater des Zweitligaprofi Kenneth Schmidt

Eichstetten/Hannover – Man kann sich nicht ausmalen, wie qualvoll die Momente für Hannover-96-Spieler Kenneth Schmidt (22) gewesen sein müssen. Am vergangenen Sonntag entzündete sich im badischen Eichstetten ein tragisches Ereignis mit tödlichem Ausgang. Nun stellt sich heraus, dass es sich um die Familie des U21-Nationalspielers handelt.

Laut Bericht der Bild-Zeitung handelte es sich bei dem Täter um den Stiefvater Christoph S. (48), der zunächst seine Ehefrau Samira (47) sowie den gemeinsamen 10-jährigen Sohn misshandelte und anschließend auf sie schoss, als diese sich im Kinderzimmer aufhielten.

Nachdem der Angriff erfolgt war, flüchteten die Mutter des Fußballprofis und sein Halbbruder in den Raum des kleinen Jungen. Es wird berichtet, dass Christoph S. versuchte, die Tür des Zimmers einzutreten. In dieser kritischen Situation wählte die Mutter umgehend den Notruf, und ein aufmerksamer Nachbar hörte die erschütternden Geräusche. Er stellte eine Leiter am Kinderzimmer an, sodass der Zehnjährige in Sicherheit gebracht werden konnte.

Als der Täter schließlich mit Schrotflinte und Pistole die Straße betrat, eröffnete die Polizei das Feuer und tötete ihn. Bereits zuvor war der Mann wegen Verstößen gegen das Waffengesetz sowie wegen Delikten im Zusammenhang mit Betäubungsmitteln und Körperverletzung in Erscheinung getreten. Für ihn galt zudem ein vorhandenes Waffenbesitzverbot.

Kenneth Schmidt, der am Samstag mit seinem Team beim Auswärtsspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern auflief, soll erst am darauffolgenden Montag über die tragischen Ereignisse in seiner Familie informiert worden sein.

Halbbruder von Kenneth Schmidt wird ins Krankenhaus eingeliefert

Die Verantwortlichen von Hannover 96 boten ihm unmittelbar an, einige Tage in seine südbadische Heimat zurückzukehren. Nach Rücksprache mit seiner Mutter, die glücklicherweise nur leichte Verletzungen davontrug, entschied sich der Innenverteidiger jedoch, in Niedersachsen zu verbleiben.

Sein Halbbruder befindet sich aufgrund des schweren Angriffs im Krankenhaus, nachdem er ein Schocktrauma erlitt. Sowohl er als auch seine Mutter erhalten aktuell psychologische Unterstützung.

Kenneth Schmidt absolvierte seine gesamte fußballerische Ausbildung beim SC Freiburg und wurde in der Winterpause per Leihe nach Hannover geholt. Am vergangenen Samstag wurde er erstmals in den Profikader berufen, kam jedoch nicht zum Einsatz.

In der 3. Liga setzte er sich im Februar zweimal für die zweite Mannschaft Hannovers – in den Spielen gegen den SV Sandhausen und den SC Verl – über die komplette Spielzeit ein.

Ob er bereits an diesem Wochenende wieder im Spiel stehen wird, bleibt derzeit unklar.