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Handball-Legende Stefan Kretzschmar: „In Leipzig brennt es am meisten“

Leipzig – Dass der SC DHfK Leipzig nach dem schlechtesten Start in der Vereinsgeschichte derzeit in einer sehr schwierigen Situation steckt, ist Fans und Spieler schon lange bewusst – nicht erst seit der herben Niederlage gegen den SC Magdeburg am Sonntag. Jetzt äußerte sich auch der ehemalige Nationalspieler und frühere Aufsichtsratsmitglied des DHfK, Stefan Kretzschmar (53), zu der prekären Lage des Tabellenletzten aus der Messestadt.

„Die haben ordentlich auf die Mütze bekommen“, beschreibt der Ex-Nationalspieler und Handball-Ikone im Podcast „Kretzsche & Schmiso“. „Nirgends brennt es momentan so stark wie in Leipzig. Und nirgendwo ist die Verunsicherung und Frustration so groß wie hier.“

Aus Sicht der Grün-Weißen sei das Endergebnis von 36:23 noch relativ glimpflich ausgefallen: „Es hätten auch 20 Tore Differenz sein können, wenn Magdeburg richtig aufs Gaspedal gedrückt hätte“, erklärt Kretzschmar, der von 2009 bis 2019 ehrenamtlich im Aufsichtsrat des SC DHfK aktiv war.

„Ich sage dir: Leipzig hat derzeit keine klare Vorstellung, wie sie das Problem lösen sollen.“ Abgesehen von Franz Semper und William Bogojevic gebe es in der Mannschaft niemanden, der konsequent in die Tiefe geht und Torgefahr ausstrahlt, analysiert Kretzschmar mit Sorge.

„Das gesamte Team ist vollkommen verunsichert und zeigt nur noch Alibi-Handball. Und genau das ist die größte Herausforderung: eine Mannschaft psychologisch wieder aufzurichten, damit sie den Glauben an sich selbst zurückgewinnt.“

Obwohl der Handball-Experte überzeugt ist, dass die Mannschaft das Potenzial besitzt, den negativen Trend eigenständig zu stoppen, glaubt er nicht, dass dies bereits im nächsten Auswärtsspiel am Samstag gegen den Bergischen HC (Platz 17) gelingt.

Auch für die restliche Hinrunde sieht der Ex-Nationalspieler die Lage eher pessimistisch: „Vielleicht können sie bis zum Jahresende noch zwei Punkte holen, aber das dürfte es dann gewesen sein.“

Kretzschmar rät dem DHfK daher, in der Winterpause einen weiteren erfahrenen Führungsspieler zu verpflichten: „Offensichtlich braucht das Team zusätzliche Unterstützung von außen. Nur mit dem aktuellen Kader wird es schwierig.“