zurück

Saisonrückblick beim HCE: Die Tiger haben Schwierigkeiten in der Crunchtime

Dresden – Die Handballsaison 2024/25 ist Geschichte. Mit dem Heimsieg am letzten Spieltag sicherten sich die Dresdner Jungs noch den fünften Platz. Warum die Spielzeit weder als voller Erfolg noch als kompletter Misserfolg gewertet werden kann, erläutert HCE-Trainer André Haber (38).

Nach dem vierten Rang in der vergangenen Saison war das klare Ziel des HC Elbflorenz, zur Spitzengruppe zu gehören. "Das war unser Anspruch", gibt der 38-Jährige offen zu. Mit einem Rückstand von zehn Punkten auf den zweitplatzierten Aufsteiger GWD Minden steht jedoch fest: Dieses Ziel wurde verfehlt.

Eine Erklärung dafür liefert Haber: "Von den Top-6-Teams sind wir jene Mannschaft, die in engen Spielen am schlechtesten abschneidet."

Einzig gegen Hüttenberg gelang den Dresdnern beim knappen 24:23-Heimsieg ein Sieg in solch einer Partie – ansonsten taten sich seine Spieler in engen Duellen schwer. Vor allem die beiden Aufsteiger Bergischer HC und GWD Minden glänzten hier mit je acht Siegen in den entscheidenden Momenten.

Den Elbestädtern fehlte in der Crunchtime häufig die Ruhe. Liegt es an mangelnder Führungskompetenz? "Wir haben eine sehr klare Struktur", widerspricht Haber: "Ich spüre bei den Jungs, dass sie Verantwortung übernehmen."

Auch von einem mentalen Problem will der Coach nichts wissen. "Ein Kopfproblem wird oft überbewertet, das sollte man nicht zu groß machen."

Dennoch müssen Lehren daraus gezogen werden, warum in der entscheidenden Phase Spiele verloren gingen. "Gerade dort müssen wir uns verbessern, das Potenzial ist definitiv vorhanden", betont der Trainer. "Jeder Spieler sollte aus dieser Saison seine Schlüsse ziehen. Alles andere wäre Stillstand."

Trotz dieser Schwäche gab es auch positive Aspekte. Besonders zwei Duos stachen hervor. "Wir hatten das beste Kreisläuferspiel der gesamten Liga", ist der HCE-Coach überzeugt. Oliver Seidler (26) und Jonas Thümmler (31) erzielten zusammen 190 Tore – kein anderes Kreisläuferpaar in der Liga erreichte eine höhere Anzahl.

Auch die Torhüter Marino Mallwitz (28) und Robin Cantegrel (30) gehörten zu den besten der Liga. Zusammen parierten sie 395 Würfe, lediglich drei Torwart-Duos hatten eine noch bessere Quote.

Diese starken Leistungen wecken Ambitionen auf mehr und lassen den fünften Platz nach der Enttäuschung in einem anderen Licht erscheinen. Die Ansprüche in Dresden sind inzwischen gestiegen, betont der 38-Jährige: "Mittlerweile sind wir ein Team, das mit Platz fünf nicht zufrieden ist."