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Trotz gravierenden Regelverstoßes: HCE verzichtet auf Protest

Lübeck – Ein bitteres Finale mit diskussionswürdigen Elementen: Beim Handball-Duell der Zweitliga zwischen dem VfL Lübeck-Schwartau und dem HC Elbflorenz erzielte der Gastgeber drei Sekunden vor Spielende einen irregulären Treffer, der den Spielstand auf 33:33 brachte – und keiner bemerkte den Verstoß. Dieser Vorfall wird zudem keine Konsequenzen nach sich ziehen.

Nachdem Lübeck bereits eine Acht-Tore-Führung (25:17 in der 37. Minute) vorzuweisen hatte, war der Ausgleich durch den VfB für HCE ohnehin schon ein herber Rückschlag. Zudem standen bei dem letztlich erzielten Tor zum 33:33 die abstiegsgefährdeten Lübecker mit acht Spielern, also einem Spieler zu viel, auf dem Feld – scheinbar auch nicht versehentlich.

Aufnahmen des Streamingdienstes Dyn zeigen, dass der VfL-Trainer David Röhrig (34) den bereits zur Auswechslung bestimmten Rechtsaußen Nadav Cohen (22) wieder ins Spiel schickte, nachdem dieser den Fehler bemerkt hatte.

Dennoch: Der Vorfall zieht keine disziplinarischen Folgen nach sich. „Es gibt keinen Vermerk im Spielbericht, das wurde versäumt“, teilt die Handball-Bundesliga GmbH mit.

Auch der HCE sah von einem Einspruch ab: „Wir haben keinen Protest gegen das Spielergebnis eingelegt, weil es für uns keine Option ist, ein vollständiges Wiederholungsspiel zu bestreiten. Das wäre in diesem Fall die Konsequenz gewesen“, erläutert Rico Göde, sportlicher Leiter des HC Elbflorenz Dresden, in einer Erklärung seines Vereins.

Unklar bleibt, weshalb sowohl das Kampfgericht als auch das Schiedsrichterduo Marvin Völkening und Jonas Zollitsch den eindeutig irregulären Spielzug nicht registrierten, obwohl Cohen gleich zweimal direkt am Tisch des Kampfgerichts vorbeilief.

Der Skandal sorgt für weitreichende Erschütterung. Neben Lübeck ärgern sich auch andere Teams, die mitten im Abstiegskampf stehen.

Nach all den Turbulenzen wird man nun den Blick nach vorne richten. Im zweiten Spiel der englischen Spielwoche empfängt das Team am Mittwochabend um 19 Uhr die Eulen Ludwigshafen in der BallsportARENA Dresden.